Detroit - Der angeschlagene Autobauer General Motors (GM) will heuer bereits wieder Gewinne schreiben und legt bei der Sanierung einen Gang zu. GM-Chef Edward Whitacre geht die Baustellen Opel, Saab und auch das Geschäft mit Zulieferteilen parallel an. "Meine Prognose ist, wir werden es schaffen" , sagte Whitacre vor US-Journalisten. GM hat fünf Jahre lang hohe Verluste angehäuft und rutschte im Vorjahr in die Insolvenz. Nur mit einer Finanzspritze des Staates über 50 Mrd. Dollar (35 Mrd. Euro) gelang einer verschlankten GM der Neustart.

Mitarbeiter und Gläubiger mussten tiefe Einschnitte verkraften. Das Aus für Pontiac und Saturn ist fix, die Hummer-Geländewagen werden künftig von Chinesen produziert, die schwedische Tochter Saab bangt um Rettung in letzter Minute (siehe Artikel).

Zukunftsvisionen

Im Fall Opel treffen Management und Betriebsrat nächste Woche aufeinander. GM verlangt von der Opel-Belegschaft über Lohnverzicht einen Sanierungsbeitrag von jährlich 265 Mio. Euro. Werkschließungen und betriebsbedingte Kündigungen lehnt der Betriebsrat ab. GM will bei Opel und Vauxhall in Europa 8150 der rund 48.000 Stellen abbauen. Für die Sanierung verlangt der Konzern Hilfen über 2,7 Mrd. Euro von den betroffenen europäischen Ländern. Das Geld braucht GM dringend. Die eigenen Kassen sind klamm, und Whitacre will die Schulden beim US-Steuerzahler tilgen.

Auch der Verkauf des Geschäfts mit Autoteilen soll Geld bringen. GM will die Sparte rasch loswerden und mit den vier verbleibenden US-Marken Chevrolet, Buick, Cadillac und GMC die Wende schaffen. (dpa, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 9./10.1.2010)