Signifikante Preissteigerungen auf dem Wiener Immobilienmarkt im Vorjahr weist das aktuelle Immo-Barometer des Portals FindMyHome.at aus. Eigentumspreise stiegen demnach 2009 um 9,8 Prozent, Mieten erhöhten sich in den letzten zwölf Monaten um 8,2 Prozent. Die Preise von rund 6.000 Objekten in Wien wurden dafür erfasst.

Die Gründe für die massiven Preissteigerungen seien mannigfaltig, berichten Benedikt Gabriel und Bernd Hlawa von FindMyHome.at. Eigentumsimmobilien erfreuen sich seit Beginn der Wirtschaftskrise als sichere Wertanlage besonders hoher Nachfrage. Im Bereich der Mietobjekte wurden deutlich weniger Neuflächen auf den Markt gebracht, was bei einer konstanten Nachfrage naturgemäß zu Preissteigerungen führte.

Steigerungen im Detail

Seit Jahresbeginn stieg der Preis für den Quadratmeter Eigentum von 2.943 Euro um 9,8 Prozent auf derzeit 3.231 Euro. Alleine im letzten Quartal legte der Eigentumspreis nochmals um satte 3,8 Prozent zu. Der Mietpreis lag vor einem Jahr noch bei 11,70 Euro und stieg in den letzten zwölf Monaten um 8,2 Prozent auf aktuell 12,67 Euro. Auch hier gab es nur im letzten Quartal einen Zuwachs um 1,8 Prozent.

"Da 2009 kaum Neuflächen errichtet wurden, wird dieser Trend anhalten, zumal die Nachfrage nicht abreißt", blicken Gabriel und Hlawa in die Zukunft. Sie rechnen mit einer Entspannung der Situation frühestens 2011, wobei Preisrückgänge als ausgeschlossen gelten, da die Wiener Immobilienpreise im internationalen Vergleich noch immer als sehr günstig gelten und es hier langfristig zu einer Anpassung kommen wird.

Die Trends im Vorjahr

Trotz restriktiver Kreditvergaben durch die Banken war die Investitionsbereitschaft in Eigentumsobjekte überdurchschnittlich, wobei diese neben Eigennutzung verstärkt auch für Vermietungszwecke erworben wurden. Eindeutiger Gewinner waren Premiumlagen in Bezirken wie Hietzing, Währing oder Döbling, sowie boomende Stadtviertel wie die Leopoldstadt, die derzeit noch mit vergleichsweise günstigen Preisen lockt. Dementsprechend signifikant auch das Preisniveau in den inneren Bezirken: Mit einem Durchschnittspreis von 3.472 Euro liegen diese 7,5 Prozent über die Mittelwert der Bundeshauptstadt.

Der Aufwärtstrend bei den Mietpreisen zog sich konstant durch alle Bezirke, wobei hier vor allem Infrastrukturfaktoren für die Preisgestaltung ausschlaggebend waren. So führte beispielsweise die Verlängerung der U-Bahn-Linie U2 in der aufstrebenden Leopoldstadt zu massiven Steigerungen.

Ebenfalls profitieren konnten die klassischen Schlusslichter Simmering und Favoriten, die mit ihren unterdurchschnittlich günstigen Preisen eine erhöhte Nachfrage erfahren haben und von der Gesamtsituation am Immobilienmarkt profitieren konnten. Das Preisniveau der inneren Bezirke liegt derzeit mit durchschnittlich 14 Euro sogar rund zehn Prozent über dem Durchschnittswert Wiens. Spitzenreiter ist die Innere Stadt mit einem Quadratmeterpreis von 18,17 Euro, während Simmering mit 8,57 Euro nach wie vor das untere Ende der Preispyramide darstellt. (red)