San Francisco - Sechs Monate lang war die gleichgeschlechtliche Ehe in Kalifornien per Gerichtsbeschluss legal. 18.000 Ehen wurden 2008 geschlossen, bis die WählerInnen in dem Westküstenstaat in einem Referendum sie für unzulässig erklärten. Nun ist der Streit um die Legalität der gleichgeschlechtlichen Ehen erneut vor Gericht. Seit Montag stehen sich vor einem Bundesgericht in San Francisco BefürworterInnen und GegnerInnen gegenüber.

Zwei gleichgeschlechtliche Paare hatten Klage gegen den Staat eingereicht, das Verbot der Homosexuellen-Ehe sei diskriminierend und verletze ihre Bürgerrechte. Die GegnerInnen argumentieren, die Ehe werde als Bindung zwischen Mann und Frau definiert und müsse als solche geschützt werden.

Mehrheit dagegen

In fünf US-Staaten, darunter Iowa, Maine und Vermont, dürfen Schwule und Lesben den Bund fürs Leben schließen. Rund 30 der 50 US-Staaten haben in ihren Verfassungen festgeschrieben, dass Ehe ausschließlich eine Sache zwischen Mann und Frau ist. Allerdings haben in Kalifornien und einigen anderen Staaten zusammenlebende Homosexuelle ähnliche Rechte wie heterosexuelle Paare. Der Gerichtsstreit in Kalifornien könnte sich über mehrere Wochen hinziehen und am Ende möglicherweise vor dem Obersten Gericht in Washington enden.

Im Mai 2008 hatten die obersten Richter in San Francisco schwulen und lesbischen Paaren zunächst grünes Licht zum Heiraten gegeben. Bei einem Referendum im November hatten 52 Prozent der WählerInnen dann gegen die Homo-Ehe gestimmt. Die rund 18.000 Ehen, die zwischen Mai und November 2008 geschlossen wurden, blieben aber gültig. (APA)