Wien - Die im Vorfeld von medialem Trommelwirbel begleiteten neuen Shows von Dominic Heinzl, "Chili" und "Backstage", sind am Montagabend für den ORF sehr "zufriedenstellend" gestartet: 405.000 "Chili"-Seher bei einem Marktanteil von 17 Prozent zeigen für Kommunikationschef Pius Strobl deutlich, dass "das Format und die Societyberichterstattung an sich ihren Platz haben", wie er am Dienstag sagte. Die erste Heinzl-Sendung "Backstage", die um 19.22 Uhr auf ORF 1 startete, hatte 356.000 Seher bei einem Marktanteil von 16 Prozent.

"ZiB" nicht beschädigt

Weder auf ORF 2, wo zur selben Zeit zuerst die "ZiB" und im Anschluss die Seitenblicke ausgestrahlt werden, noch auf ATV, das bis Ende Jänner alte Folgen von Heinzls "Hi Society" zeigt, habe es nennenswerte Verluste gegeben. Die Seher kamen einerseits von den deutschen Privatsendern, andererseits habe man neue Seher gewinnen können, so Strobl, der auch darauf verwies, dass man auf ORF 1 und 2 zu der Sendezeit gemeinsam einen Marktanteil von rund 70 Prozent gehabt habe. "Für gestern lässt sich feststellen, wir haben die 'ZiB' nicht beschädigt. Wir haben die Bindung an den ORF insgesamt erhöht und einen guten Vorlauf für die 'ZiB 20' auf die Schiene gebracht", so der Kommunikationschef. Dominic Heinzl selbst hatte im Vorfeld die Latte sehr niedrig gelegt und von 120.000 Zusehern gesprochen, die er als Erfolg verbuchen würde.

Zum Vergleich: Die US-Sitcom "Mein cooler Onkel Charlie" hat auf dem selben Sendeplatz auf ORF 1 am Montag vor einer Woche 217.000 Seher erreicht. Heinzls Ex-Sendung "Hi Society" erreichte in ihrer Wiederholungsrotation am Premierenmontag von "Chili" 158.000 Seher und die "ZiB" 1,1 Mio. Seher. Zumindest am Montag blieben die "Seitenblicke" jedoch weiterhin das ORF-Society-Flaggschiff: Die direkt auf die "Zeit im Bild" folgende Sendung erreichte 849.000 Seher und damit mehr als doppelt so viele wie "Chili".

"Hi Society"-Folgen bis Ende Jänner

Dass die Quoten der alten Heinzl-Sendungen bei ATV ebenfalls stabil blieben, sieht Strobl positiv: Der Privatsender sei "nicht die Konkurrenzrichtung", betonte er. Außerdem zeige man dort die "Hi Society"-Folgen nur noch bis Ende Jänner, "wer danach Heinzl sehen will, muss zu uns kommen".

Eine Analyse lasse sich vom ersten Tag noch nicht ableiten, betonte Strobl. Es sei aber erfreulich, dass man allen Unkenrufen zum Trotz mit der ersten täglichen Show im HD-Format gut gestartet sei. "Es hat pannenfrei funktioniert, wir haben auch einen Standard festgelegt, wie HD-Studio und Ton und andere Abläufe ausschauen können." Heinzl sei außerdem einer der "professionellsten Sendungsmacher, die ich kenne", streute Strobl dem zurückgekehrten ORF-Star Rosen. (APA/red)