Es wollte nicht sein: Nach 36 Monaten kam das Aus für Auteno, zu dessen Gläubigern auch Ernst Fuchs zählt.

Foto: Auteno

Wien - Wie erst jetzt bekannt wurde, hat sich Auteno aus der österreichische Auktionsszene verabschiedet: Ende November 2009 wurde das Konkursverfahren des im Herbst 2006 gegründeten Unternehmens eröffnet - die Frist für Forderungsanmeldungen lief am Dienstag ab. Laut Gläubigerschutzverband könnte die Zahl der Betroffenen bei 155 liegen, bei der verantwortlichen Masseverwalterin trafen bislang etwa 50 Gläubigerforderungen ein.

Zu den Auteno-Gesellschaftern gehört auch der oberösterreichische Kunsthändler Jürgen Hesz, sowohl direkt über seine Privatstiftung (Wels) als auch indirekt über die an gleicher Adresse registrierte Turtle Technology AG (60 Prozent).

3000 registrierte User

Im ersten Geschäftsjahr (2007) hatte man über Online-Auktionen etwa 800.000 Euro umgesetzt und nannte 3000 registrierte User sein virtuelles Eigen. Im Herbst 2008 eröffnete man dann in der Spiegelgasse im Herzen der Wiener Innenstadt den 18 Quadratmeter kleinen Auteno City Store, über den Ware akquiriert werden wollte. Im November des gleichen Jahres stand im Auteno Flagship Store (Otto-Neurath-Gasse, 1220 Wien) die erste Live-Auktion auf dem Programm.

Zu diesem Zeitpunkt kursierten bereits Gerüchte, wonach den 20 Mitarbeitern seit Monaten keine Gehälter mehr ausbezahlt würden. Die damalige Geschäftsführung stritt dies vehement ab. Die Auktion - 342 Positionen zeitgenössischen Designs und Fotografie hätten wenigstens 800.000 Euro einspielen sollen - wurde mit einer Verkaufsquote von 17 Prozent (Umsatz 238.000 Euro) ein wirtschaftliches Fiasko.

Exakt zwölf Monate später folgte das Aus. Und dies nicht nur, aber auch deshalb, weil das Geschäft mit Online-Auktionen aufgrund der starken Konkurrenz nicht ausreichend in die Gänge kommen wollten.

Die endgültige Bauchlandung dürfte Auteno dem Vernehmen nach Mietschulden zu verdanken haben, die etwa gegenüber der LVH Liegenschaftsverwaltungs- und Handels GmbH, in der Höhe von mehr als einer Million Euro liegen. Gesellschafter der LVH ist zu 99,9 Prozent wiederum die Hesz'sche Privatstiftung.

Zu den prominentesten Gläubigern scheint übrigens Maler Ernst Fuchs zu gehören, der bei Auteno an die 30 Großformate eingelagert hatte, die dort auch der Öffentlichkeit hätten präsentiert werden sollen. Seit etwa eineinhalb Jahren jedoch bemüht Fuchs die Gerichte, um die Herausgabe der Ölgemälde zu erwirken, die einen Wert von etwa zwei Millionen Euro repräsentieren.

Auf Anfrage bei der Masseverwalterin wurde seinem Rechtsanwalt vor einigen Wochen mitgeteilt, dass die Bilder zur Tilgung der Mietschulden an die Hesz'sche Privatstiftung verpfändet worden sein sollen. (Olga Kronsteiner, DER STANDARD/Printausgabe, 13.01.2010)