Bild nicht mehr verfügbar.

Beim "Troll-Borostyáni-Preis" sollen Salzburger Einrichtungen, die eine emanzipatorische Frauenpolitik betreiben, ausgezeichnet werden.

Foto: APA

Salzburg -  Der Frauenpreis der Stadt Salzburg steht im Jahr 2010 unter dem Motto "Proteste - Erfolge - Impulse". Er wird an "eine herausragende frauenpolitische Einrichtung, die Salzburger Frauen in ihrer Selbstbestimmung und Eigenständigkeit stärkt", verliehen. Erstmals wählt nicht eine Fach-Jury die Troll-Borostyáni-Preisträgerin, sondern die SalzburgerInnen treffen in einer Straßenbefragung und im Internet selbst die Entscheidung. Zur Auswahl stehen das Frauenhaus Salzburg, die Gynmed Ambulanz, das Frauengesundheitszentrum ISIS, das Gewaltschutzzentrum, betrifft:frauen - Erwachsenenbildung für Frauen sowie das Lungauer Frauennetzwerk.

Ausgewählt wurden nach Angaben der Frauenbeauftragten Dagmar Stranzinger und Romana Rotschopf Projekte, die nachhaltig und erfolgreich in Salzburg wirken und bisher noch nie ausgezeichnet wurden. Ihre Arbeitsschwerpunkte stehen für die wichtigsten frauenpolitischen Themen der vergangenen 20 Jahre: Gewalt gegen Frauen, Schwangerschaftsabbruch, Gender Medizin, Frauenbildung und Regionale Frauennetzwerke. Die Auswahl haben die beiden Frauenbeauftragten getroffen, wobei "die Entscheidung vor allem gegen manche Einrichtung nicht leicht gefallen ist", so Rotschopf und Stranzinger.

Verleihung am 8. März

Zwischen 11. Jänner und 12. Februar sind Befragerinnen in Stadt und Land Salzburg unterwegs und ermitteln die Preisträgerin. Verliehen wird der Preis am Internationalen Frauentag, dem 8. März, um 18.00 Uhr in der TriBühne Lehen (Tulpenstraße 1, gegenüber der neuen Mitte Lehen) durch Landeshauptfrau Gabi Burgstaller und Bürgermeister Heinz Schaden. Ein Kabarettprogramm mit den "Dornrosen" sorgt ab 20.00 Uhr für Unterhaltung.

Der Troll-Borostyáni-Preis

Das Frauenbüro der Stadt Salzburg und die Stabsstelle für Frauenfragen und Chancengleichheit des Landes verleihen zum "Internationalen Frauentag" jedes Jahr die nach der Salzburger Feministin Irma Troll-Borostyáni benannte Auszeichnung.

Ausgezeichnet werden Frauen, Frauenprojekte oder Einrichtungen, die sich für eine emanzipatorische Frauenpolitik einsetzen, Zivilcourage zeigen und damit beitragen, Barrieren zu überwinden.

Irma von Troll-Borostyáni wurde am 31. März 1847 im Haus Griesgasse 4 in Salzburg geboren und gilt als die erste Salzburger Frauenrechtlerin. Sie erregte durch ihr Engagement für Frauenrechte sowie Mädchenbildung und durch ihr äußeres Erscheinungsbild (kurze Haare, männliche Kleidung, Zigarren rauchen) Aufsehen und Widerstand. Beharrlich hielt sie zeitlebens an ihren feministischen Grundsätzen fest. Sie starb am 10. Februar 1912. (red)