New York - Das Vorzeigetier in Sachen Aquakulturen - der Tilapia - hat sich auf den Fiji-Inseln als invasiver Eindringling entpuppt, der dort heimische Süßwasserfische verdrängt. Einer aktuellen Untersuchung der Wildlife Conservation Society zufolge sind sehr seltene endemische Fische davon betroffen. Die Studie erschien im Fachmagazin "Aquatic Conservation: Marine and Freshwater Ecosystems".

Die Forscher fürchten, dass in den Flüssen und Bächen vorkommende Tilapias Larven und Jungfische der Grundel-Fischfamilie, die sowohl im Meer- als auch im Süßwasser leben, stark dezimieren. Tilapias (Oreochromis spp.) sind Fische aus der Familie der Buntbarsche, die als besonders geeignet für alle Regionen gelten, in denen es an eiweißreicher Ernährung mangelt. Für die Zucht ist eine hohe Wassertemperatur die einzige Voraussetzung.

Zählungen

Fischzählungen in Bächen und Flüssen auf den großen Inseln Viti Levu, Vanua Levu und Taveuni haben deutlich gezeigt, dass dort wo Talapias vorhanden waren, elf heimische Arten entweder fehlten oder in viel geringerer Zahl vorkamen. Das Wissenschaftsteam um Stacy Jupiter und Ingrid Qauqau von der Wildlife Conservation Society und Aaron Jenkins von Wetlands International stellte zudem fest, dass jene Wasserläufe, die in Wäldern lagen, generell mehr Fischarten aufwiesen, als solche, wo die Wälder zuvor gerodet wurden.

Die größte Artenvielfalt gab es demnach in Flüssen und Bächen in entlegenen und nicht entwickelten Gebieten. Die Ergebnisse machen deutlich, dass der Schutz von Wäldern für die Biodiversität der Flüsse ebenso wichtig ist wie die Tatsache, die Invasoren von den Gewässern fernzuhalten, schreiben die Forscher. (pte/red)