Wien - Am 27. Februar starten österreichweit die Wirtschaftskammerwahlen, der Wirtschaftsbund besorgt sich jetzt schon Wahlkampfmunition - und zwar in Form einer Umfrage zum Thema Leistungstransparenz.

Das Meinungsforschungsinstitut GfK Austria hat 500 Österreicher befragt, wie sie zu dem von der ÖVP propagierten - und vom Wirtschaftsbund "Bürgerbilanz" benannten - Transferkonto stehen. Das Informationsumfeld der Fragen lautete: "Die ÖVP fordert die Einführung eines Transferkontos. Es soll alle Sozialleistungen und Beihilfen des Bundes, der Länder und Gemeinden erfassen. Ziel ist es, einen Überblick zu schaffen und einem Wildwuchs mit unterschiedlichen Zahlungen und einer unkontrollierten Umverteilung vorzubeugen, um am Ende mehr Verteilungsgerechtigkeit sicherzustellen. Was halten Sie von diesem Vorschlag?"

Das Ergebnis: Beinahe drei Viertel der Befragten (73 Prozent) befürworten die Einführung eines Transferkontos, 23 Prozent sind dagegen. Die stärkste Unterstützung kommt von den ÖVP Wählern (91 Prozent), aber auch FP- und SP-Sympathisanten (61 beziehungsweise 58 Prozent) können dem Transferkonto Positives abgewinnen. Die geringste Begeisterung zeigen Grün-Wähler mit 55 Prozent Befürwortern.

"Richtige Anreize"

Für Wirtschaftsbund-General Peter Haubner ist das Ergebnis Auftrag: "Nur mit den richtigen Anreizen können wir das Anspruchsdenken stoppen und der Staatsschuldenfalle entfliehen."

Apropos: "Glauben Sie, dass in Österreich derzeit das Anspruchsdenken an den Staat weiter verbreitet ist als die persönliche Leistungsorientierung?" Da antworten 71 Prozent mit Ja. Haubner möchte "Leistungs- und Verteilungsgerechtigkeit kombinieren" , daher sollen in der Bürgerbilanz auch Steuern, Beiträge und das Einkommen ausgewiesen werden. (Karin Moser/DER STANDARD-Printausgabe, 18. Jänner 2010)