Wien - Peter Weinhäupl, kaufmännischer Direktor des Leopold Museums, äußert in einer Aussendung die Vermutung, dass die am Freitag bekanntgewordenen Bundesmuseen-Besucherzahlen 2009 "von einzelnen Häusern unrichtig wiedergegeben" wurden. "Viele Museumsdirektoren können anscheinend nicht damit leben, dass sie je nach Saison einen Rückgang an Besucherzahlen bekanntgeben müssen", so Weinhäupl. Die Bundesmuseen hatten 2009 fast zehn Prozent weniger Besucher.

Weinhäupl sieht auch angesichts der neuen Museumsordnungen die Gleichstellung von "Größe der Besucherzahl ist gleich Erfolg eines Museums" sowie den gestiegenen Sponsorendruck verantwortlich für den "Jahrmarkt der Eitelkeiten" um die Besucherzahlen. Die erfolgreiche Van Gogh-Schau 2008 "wird für Jahre das Besucherhighlight in Wien gewesen sein, damit muss selbst die Albertina leben", so Weinhäupl zum Rückgang der Besucherzahlen in der Albertina 2009 um mehr als ein Drittel.

Aussagekräftiger als Zahlen

Weinhäupl meint weiter, dass "Gründe für einen Rückgang der Zahlen heraufbeschworen werden, die in keiner Ursache mit den wirklichen Zusammenhängen stehen". Aussagekräftiger als die Besucherzahl, die u.a. von der Zahl der Blockbuster-Ausstellungen und den Marketingmitteln abhänge, sei die Subventionen des Bundes je Besucher; diese war 2008 im Leopold Museum vergleichsweise gering. Das Leopold Museum habe mit rund 300.000 Besuchern ein "gutes Besucherjahr" 2009 verzeichnet, so Weinhäupl. (APA)