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Kiki Kogelnik's "Bombs in Love" (1962).

Foto: APA

Wien - Mit Kiki Kogelnik verlor Österreich im Jahr 1997 seine wichtigste Vertreterin der Pop-Art und eine Vorreiterin der international ausgerichteten Performancekunst. Am 22. Jänner jährt sich der Geburtstag der Kärntner Künstlerin zum 75. Mal. Der ORF zeigt am 24. Jänner das Porträt "Kikis Kosmos - die Kunst der Kiki Kogelnik" mit zahlreichen prominenten WeggefährtInnen. In ihrem Heimatort Bleiburg sowie in der Kunsthalle Wien sind ihr Ausstellungen gewidmet.

"Hangings"

Als Matinee (24. Jänner, 9.35 Uhr, ORF 2) zeigt der ORF ein Porträt der Künstlerin, die mit dem modernen Skulpturenbegriff ihrer "Hangings" (aus Papier oder Folie ausgeschnittene und auf Kleiderbügel oder -ständer gehängte Figuren) und ihren bunten, glamourösen Gemälden nahe an der Werbeästhetik die internationalen Entwicklungen der 60er Jahre reflektierte. Dass sie darin nicht nur auf die Pop-Art beschränkt werden kann, darüber sprechen Wegbegleiter wie Claes Oldenburg, Hans Hollein oder Arnulf Rainer, aber auch Freunde, Familie und KunstexpertInnen.

Zwei Ausstellungen im Jubiläumsjahr

2010 würdigen zwei Ausstellungen das Werk Kogelniks: Vom 1. Mai bis zum 31. Oktober zeigt das Werner-Berg-Museum in Bleiburg eine Auswahl aus den 70er und 90er Jahren mit Werken in Malerei, Skulptur und Grafik. In Wien werden ab dem 5. November in der Kunsthallen-Schau "Power Up! - Female Pop Artists" Arbeiten aus Kogelniks Pop-Phase vertreten sein.

Die am 22. Jänner 1935 geborene Kiki Kogelnik pendelte ab den frühen 60er Jahren zwischen ihren Wohnorten Bleiburg, Wien und New York. Den künstlerischen Start erlebte sie nach dem vierjährigen Studium an der Akademie der bildenden Künste in Wien (ab 1955) in der Galerie nächst St. Stephan, angeregt vom Kreis um Monsignore Otto Mauer.

Popart-Geschichte in New York

Nach der abstrakten Anfangsphase und Pariser Begegnungen mit Größen wie Cesar, Armand, Appel und Sam Francis wandte sich Kiki Kogelnik in New York nicht nur dem dort "grassierenden" abstrakten Expressionismus, sondern der eben sich formierenden Popkunst rund um Andy Warhol oder Roy Liechtenstein zu, die auf die Massenkultur der hoch industrialisierten Gesellschaft reagierten.

Hier verschaffte sich Kogelnik mit ihren "Hangings" aber auch mit ihren Frauenbildern "Women's Lib", in denen sie die Modewerbung der 70er Jahre verarbeitete, schnell ihren eigenen Stil. Zu ihren beliebtesten Arbeiten wurden schließlich die "Glasköpfe" ihres Spätwerks: Maskenartige Kopfformen, die Kogelnik in Keramik, Metall, Holz, Marmor und schließlich auch als "venezianische" Version in kostbarem Muranoglas herstellen ließ. Am 1. Februar 1997 erlag Kogelnik 62-jährig einem Krebsleiden. (APA)