New York -  Immer mehr amerikanische Männer profitieren bei einer Heirat, weil die Frauen besser ausgebildet sind und mehr Geld verdienen als sie selbst. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Pew Research Centers, die am Dienstag veröffentlicht wurde.

Die ForscherInnen verglichen Einkommen und Bildungsabschlüsse zwischen 1970 und heute. In diesen 40 Jahren haben die amerikanischen Frauen die Männer sowohl bei Bildung als auch bei der Einkommensentwicklung überholt. Heute sind demnach mehr Männern mit Frauen verheiratet, deren Ausbildung besser und deren Einkommen höher ist als das der Männer.

Rollenumkehr bewirkt Profit der Männer in Ehe

"Aus ökonomischer Sicht haben diese Trends dazu beigetragen, dass sich die Geschlechterrollen umgekehrt haben, was den Zugewinn aus der Ehe angeht", schreiben die beiden Autoren der Studie, Richard Fry und D'Vera Cohn. Früher hätten relativ wenig Frauen gearbeitet, so dass eine Heirat den ökonomischen Status der Frauen mehr gehoben habe als den Männer. In den vergangenen Jahrzehnten hätten dann jedoch zunehmend die Männer von einer Heirat profitiert.

Als einen Indikator für ihre These führen die Autoren das mittlere Haushaltseinkommen an, das zwischen 1970 und 2007 für verheiratete Männer sowie verheiratete Frauen und unverheiratete Frauen jeweils um rund 60 Prozent gestiegen sei. Haushalte unverheirateter Männer hätten dagegen nur einen Anstieg von 16 Prozent verzeichnet.

Die Studie konzentriert sich auf in den USA geborene Frauen und Männer zwischen 30 und 44 Jahren - eine Zeit, in der die Ausbildung in der Regel ebenso abgeschlossen ist wie eine mögliche Familiengründung und die Karriere weitgehend vorgezeichnet ist. In dieser Alterskohorte gibt es heute erstmals in der Geschichte mehr Frauen mit Universitäts-Abschluss als Männer. (APA/apn)