Zürich - Der St. Galler Schriftsteller Gerold Späth erhält für sein erzählerisches Gesamtwerk den Gottfried-Keller-Preis 2010. Ehrengaben erhalten die Übersetzerin Marion Graf und der Autor Martin Müller. Späth erhält den mit 25.000 Franken (umgerechnet 16.955 Euro) dotierten Preis am 8. Mai in Zürich.

Werdegang

Der 1939 geborene Gerold Späth lebt in Rapperswil, Italien und Irland. "Mit Wucht, Witz und Weisheit" mache er "eine Schweizer Kleinstadt zum Spiegel der Welt", schreibt die den Preis vergebende Martin-Bodmer-Stiftung am Dienstag in ihrer Medienmitteilung. Aufsehen erregte Späth schon mit seinem 1970 erschienenen Rapperswiler Erstling "Unschlecht". Es folgten weitere Romane, etwa "Balzapf oder Als ich auftauchte" (1977), "Barbarswila" (1988), "Aufzeichnungen eines Fischers (das erste Jahr)" (2006) und zuletzt "Mein Lac de Triomphe. Aufzeichnungen eines Fischers (das zweite Jahr)" (2007).

Der Autor veröffentlichte zudem zahlreiche Prosastücke, Erzählungen und Hörspiele. Er ist bereits mit anderen wichtigen Literaturpreisen geehrt worden. 1970 erhielt er den C.-F.-Meyer- Preis, 1977 den Alfred-Döblin-Preis, 1992 den Preis der Schweizerischen Schillerstiftung, 2001 die Ehrengabe der Stadt Zürich und 2002 den Kulturpreis des Kantons St. Gallen.

Die weiteren Preisträger

Die 1954 in Neuenburg geborene Marion Graf lebt als Übersetzerin in Schaffhausen. Sie übersetzt aus dem Deutschen und Russischen ins Französische, mit Vorliebe Bücher von Autorinnen und Autoren aus der deutschen Schweiz. Zu ihren bevorzugten Autoren gehören Robert Walser, Klaus Merz, Markus Werner oder Erika Pedretti.

Martin Müller erhält eine Ehrengabe für sein Personenlexikon zu Gottfried Kellers Leben und Werk. Das Nachschlagewerk ist 2007 erschienen.

Der von Martin Bodmer gestiftete Gottfried-Keller-Preis wird seit 1921 vergeben. Dem Stiftungsrat gehören zurzeit folgende Persönlichkeiten an: Roger Francillon, Peter von Matt, Karl Pestalozzi, Clà Riatsch, Ursina Schneider-Bodmer und Thomas Bodmer. (APA)