In drei Wochen bittet Treichl zum Opernball

Foto: DER STANDARD/Heribert Corn

Wien - Langsam, sagt Desi Treichl-Stürgkh, werde sie unruhig. Schließlich gehöre sie zu jenen Menschen, denen es nicht geheuer ist, wenn bei Vorbereitungen so gar nichts schiefgeht. Und genau das, seufzt die Opernballchefin, "passiert. Das ist beängstigend."

Der Ball findet am 11. Februar statt. Und ebenso wie das Kommando "Alles Walzer!" gehören Gerüchte, Streit und Intrigen drei Wochen vor dem Ball zur Tradition. Aber heuer? Nichts. "Vielleicht" , hofft Treichl-Stürgkh, "ist heuer der Ball selbst das Thema und nicht diverse Befindlichkeiten und Rundum-Klamauk." Derzeit stehen die Chancen noch gut - mangels Konfliktpotenzial: Nachdem etwa im Vorjahr bewiesen wurde, dass auch Bundesländer-Tanzschulen gelungene Eröffnungen zustande bringen, ist von Thomas Schäfer-Elmayer bis jetzt nichts zu hören.

Auch der unvermeidliche Baumeister mit seinen Mietfreundinnen und Mietgästen ist handzahm: Er hat die Loge, die er wollte - und schaffte es mit der Absage von Busenstarlet Katie Price gerade zur Society-Kurzmeldung. Heute, Mittwoch, will Richard Lugner seinen aktuellen Gast präsentieren, verkündete aber vorab, dass der "Treichls Geschmack trifft" . Dass dies auch eine Beleidigung mit Anlauf sein könnte, will die Ballmutter nicht kommentieren.

Fest steht bereits der Ballgast des Bundeskanzlers: EU-"Außenministerin" Catherine Ashton wird Werner Faymann nach dem Brüsseler EU-Gipfel am 11. Februar in die Oper begleiten.

In der Oper selbst ist alles ruhig: Dass Alfons Haider vergangene Woche den Ball "Wichserei" und Direktor Ioan Holender "Tennislehrer" hieß, ging im Trubel um den "verschissenes Land"-Sager ebenso unter wie ein anderes Detail: Der ORF erklärte zwar, Haider nicht abzuberufen - doch ob tatsächlich Claudia Reiterer oder Kathi Bellowitsch mit ihm moderieren werden, sprach niemand an.

Thomas Gottschalk moderiert für ATV

Einen ersten Trumpf spielte am Dienstag ATV aus: Während Dominic Heinzl heuer gerade Haiders Beiwagerl geben darf, schickt Heinzls Ex-Sender Thomas Gottschalk "verwanzt" ins Getümmel. Apropos Heinzl: Um dessen Ankündigung, selbst einen Star zu bringen, ist es auffallend still geworden. Dafür würde Treichl-Stürgkh gern einladen: "Michael Haneke und Christoph Waltz etwa. Weil der Opernball ein Künstlerball ist. Wenn das unsere Gäste wären, wäre das ein Zeichen, dass man dieses Feld nicht finanzkräftigen, publicitysüchtigen Selbstdarstellern überlässt."

Doch: "Entgegen der landläufigen Meinung habe ich keine Freikarten. Weder für Freunde noch für Künstler, die ich gerne sähe." (Thomas Rottenberg/DER STANDARD, Printausgabe, 20.1.2010)