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Ein neugeborener Sumatra-Tiger im Zoo von Medain (Nord-Sumatra, Indonesien). In Gefangenschaft geborene Tiger dürfen künftig als Haustiere gehalten werden - so man genug Geld und Platz hat.

Foto: AP/Binsar Bakkara

Jakarta - Um das Überleben der vom Aussterben bedrohten Sumatra-Tiger zu sichern, hat sich die indonesische Regierung eine ganz besondere Maßnahme ausgedacht: In Gefangenschaft geborene Tiger dürfen künftig als Haustiere gehalten werden. Allerdings müssen Interessenten tief in die Tasche greifen. Für ein Tiger-Paar müssen umgerechnet gut 70.000 Euro gezahlt werden. Das Geld soll in den Artenschutz fließen.

Außerdem müssen die Tiere mindestens 60 Quadratmeter Platz bekommen - "die Größe von drei Fußballfeldern wäre natürlich besser", sagte ein Sprecher des Forstministeriums am Donnerstag. Er betonte zugleich, dass die Tiere "nicht verkauft und auch nicht vermietet" werden. Für die umgerechnet gut 70.000 Euro erhielten Interessenten lediglich das Recht, "sich um die Tiere zu kümmern". Die Sumatra-Tiger, von denen in freier Wildbahn nur noch etwa 200 leben, seien auch dann noch Eigentum der Regierung.

"Spezielle Menschen mit Prestige"

Dem Sprecher zufolge kam das Ministerium auf die Idee mit den "Pflegeeltern", nachdem mehrere reiche Geschäftsleute gefragt hatten, ob sie einen Tiger kaufen könnten. "Sie wollen nicht einfach nur Pferde besitzen. Sie wollen als ganz spezielle Menschen mit Prestige wahrgenommen werden, also wollen sie Tiger halten." 

Hintergrund

Vor allem der Wunderglaube an die medizinische Heilkraft von Tigerprodukten schürt WWF-Informationen zufolge die Nachfrage. Trotz eines seit 1975 bestehenden, internationalen Handelsverbots, werden die Raubkatzen in ganz Asien weiterhin illegal abgeschossen. Der Sumatra-Tiger steht am Rande der Ausrottung, stark gefährdet gelten die Bestände des Amur-Tigers sowie der Bengalischen, Indochinesischen und Malaysischen Unterarten. (APA/red)