Wien - Der 33-jährige Serbe, der Mitte Jänner in Wien-Ottakring einen Polizisten niedergeschossen haben soll, hat am Freitag bei seiner Haftverhandlung in Ungarn seiner vereinfachten Auslieferung nicht zugestimmt. Die Staatsanwaltschaft Wien geht davon aus, dass es damit jedenfalls fünf bis sechs Wochen dauern wird, ehe Mihailo J. den österreichischen Behörden übergeben wird.

Die Wiener Polizei will daher den Verdächtigen über die Staatsanwaltschaft im Rechtshilfeweg in Ungarn vernehmen lassen. "Nun muss zunächst ein ungarisches Gericht prüfen, ob die Auslieferung zulässig ist", meinte der Sprecher der Anklagebehörde. Da gegen Mihailo J. der Verdacht des versuchten Mordes im Raum steht, kann er seine Auslieferung zwar verzögern, auf lange Sicht aber nicht verhindern, zumal nach ihm mit einem Europäischen Haftbefehl gefahndet worden war.

Polizist schwer verletzt

Mihailo J. soll am 12. Jänner in Wien-Ottakring einen Polizisten angeschossen und schwer verletzt haben. Der Polizist aus dem Stadtpolizeikommando Josefstadt wurde von zwei Projektilen am Oberkörper und im Bein getroffen. Nach einer Notoperation lag der Beamte eine Woche lang im künstlichen Tiefschlaf. Nach einer kurzen Aufwachphase wurde der 27-Jährige neuerlich sediert, weil die Lunge des Mannes nach Angaben des ärztlichen Direktors des Wiener Lorenz-Böhler-Unfallkrankenhauses, Harald Hertz, noch nicht richtig arbeitete. In der kurzen Wachphase konnte der Patient seine Beine bewegen, eine Querschnittlähmung wird daher von den Ärzten ausgeschlossen. Erst am Wochenende soll er erneut geweckt werden. (APA)