"Entschlussfreudigkeit und die Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen, sind wichtige Schlüsselqualifikationen im heutigen Berufsleben", schreibt Peter Zulehner, einst Magna-Konzern-Personalchef und heute Wirtschaftsmediator und Coach. "Scharfsinn, Logik, ein gutes Urteilsvermögen sowie gesunder Menschenverstand und Weitsicht bei gleichzeitiger Bodenhaftung helfen dabei, richtige Entscheidungen zu treffen."

Viele Führungskräfte schieben diese Entscheidungen jedoch vor sich her, so Zulehner, was unter anderem an den immer größer werdenen Aufgabengebieten liege, die immer schwerer in ihrer Gesamtheit zu erfassen seien.

Der Autor empfiehlt deshalb, sich bewusst von der Fakten- und Informationsflut abzukoppeln, nicht ständig zu schauen, was "draußen" los sei. Es gelte, sich "in das Auge des Taifuns" zurückzuziehen, "wo es weitgehend windstill ist", und Ruhe zu suchen.

Drei zentrale Fragen gebe es auf der Suche nach einer problemlösenden Entscheidung:

• Sieht das gut aus? "Schauen Sie sich aus der Vogelperspektive selbst zu", schreibt Zulehner: "Wie sieht das Bild in Summe für Sie aus?"

• Hört es sich gut an? "Stellen Sie sich vor, Sie haben die Entscheidung getroffen und jemand anders erzählt Ihnen von Ihrer eigenen Entscheidung." Wenn diese sich nachvollziehbar anhöre, sei sie auch so zu treffen.

• Fühle ich mich wohl dabei? Dabei komme das sogenannte "Bauchgefühl" ins Spiel: Körperliches Wohlbefinden sei zu suchen - "Bauchweh"-Entscheidungen seien zu unterlassen.

Schon ein nur zögerliches Ja oder gar ein Nein bei einer der Fragen signalisiere, dass ein Gewissenskonflikt vorliege könnte. Es herrsche die Gefahr vor, sich im Nachhinein eingestehen zu müssen: "Eigentlich habe ich es ohnehin gewusst ..." (mad, DER STANDARD, Printausgabe 23./24.1.2010)