Genf - Einer Studie der Vereinten Nationen zufolge haben in den vergangenen Jahren dutzende Staaten wie die USA Geheimgefängnisse unterhalten. Auch Russland, der Iran, China, Indien sowie Ägypten hätten seit 2001 wiederholt Verdächtige oder Oppositionsmitglieder an unbekannten Orten festgehalten, heißt es in dem am Dienstag in Genf veröffentlichten Bericht. "Die Praxis bleibt im Zusammenhang mit dem Kampf gegen den Terrorismus ein ernsthaftes Problem", stellen die vier UN-Ermittler fest, die für den Bericht ein Jahr lang Flugdaten ausgewertet und mit 30 ehemals Deportierten gesprochen haben. Der Bericht soll im März dem UN-Menschenrechtsrat vorgelegt werden.

Das Völkerrecht verbietet geheim gehaltene Festnahmen, wie sie unter den Nationalsozialisten, in sowjetischen Gulag-System und unter lateinamerikanischen Diktatoren üblich waren. Die USA haben nach den Anschlägen am 11. September 2001 einen "Krieg gegen den Terror" erklärt und unter anderem in Europa Geheimgefängnisse errichtet, in denen Verdächtige festgehalten und verhört wurden. (APA/Reuters)