Der Grazer VP-Bürgermeister Siegfried Nagl hat sich am Mittwoch dazu durchgerungen, neben dem Mediacenter nun auch andere festliche Trauungsorte - wie das Schloss Eggenberg oder die Orangerie - für Eingetragene Partnerschaften zur Verfügung zu stellen. Für die Grazer Grünen ist dies ein wichtiger Schritt, so Vizebürgermeisterin Lisa Rücker, auch wenn der Trauungssaal nach wie vor bis auf weiteres verschlossen bleibt: "Das müssen wir als Koalitionspartner einer konservativen Partei tolerieren."

ÖVP nur nicht "überfordern"

Denn: "Für einige Menschen - nicht nur in der ÖVP - waren homosexuelle Menschen gestern noch 'krank und andersartig'. Die öffentliche Anerkennung von Homosexualität durch die Einführung der Eingetragenen Partnerschaft ist somit für die ÖVP ein großer Schritt", erläutert Rücker. Mit der nun getroffenen Grazer Entscheidung scheine der Bürgermeister die eigene Partei "nicht überfordern" zu wollen: "Das Wichtigste ist aber, dass durch die Eingetragene Partnerschaft und die Möglichkeit, sich auch in Graz in einem festlichen Akt öffentlich dazu zu bekennen, die gesellschaftliche Ächtung von homosexuellen Menschen tatsächlich zu Ende geht."

Auch für die Grüne Daniela Grabe haben sich die Verhandlungen der letzten Wochen ausgezahlt: "Besonders wichtig war uns, dass homosexuelle Paare auch an Samstagen ihre PartnerInnenschaft eintragen lassen können und damit auch ihre Familien und Angehörigen an diesem wichtigen Schritt teilhaben können."

Einig sind sich beide Grünen Frauen darüber, dass in ein paar Jahren wird keine/r mehr verstehen werde, "warum Graz so lange damit gezögert hat, homosexuellen Menschen die gleichen Rahmenbedingungen zu bieten, um den Bund fürs Leben zu schließen". (red)