Einblicke in die prinzliche Knopfsammlung

Foto: Schloss Schönbrunn GesmbH./BMV

Pünktlich zur Faschingszeit präsentiert das Wiener Hofmobiliendepot eine Ausstellung, die das Festleben in der Monarchie aufzeigt. Bei der Familie Hohenlohe beispielsweise war auch der Nachwuchs bei diversen Festen anwesend, allerdings nicht immer mit dem gebotenen Programm ausgelastet.

In ihrer Fadesse erfanden die Brüder Konrad (geb. 1863), Phillipp (geb. 1864), Gottfried (geb. 1867) und Konrad Hohenlohe-Schillingfürst, Söhne des Obersthofmeisters von Kaiser Franz Joseph, ein eigenes Unterhaltungsprogramm. Sie machten sich in den 1880er-Jahren bei den abendlichen Soireen ihrer Eltern über die Mäntel, Uniformen und Kleider der Gäste her, schnitten diesen je einen Knopf vom Kleidungsstück ab und verleibten sie ihrer Knopfsammlung ein.

186 auf diese Weise ergatterte Knöpfe sind auf Kartonkarten meistens zu je sechs Knöpfen aufgenäht und mit handschriftlichen Angaben über die TrägerInnen der Kleidungsstücke versehen. Ein alphabetisches Register in einem kleinen Notizheft zeugt von der Sorgfalt der Sammelwütigen. Unter den knopfberaubten Personen sind Kronprinzessin Stephanie, Kaiser Wilhelm II., Erzherzog Ludwig Victor, Eduard Strauß, Franz Liszt, Carl Hasenauer, Hans Graf Wilczek und andere Mitglieder des Hochadels.

Der "prinzliche Knopfschatz" war zuletzt im Besitz von Christine von Bourbon-Parma und wurde über das Dorotheum vor rund 10 Jahren versteigert und von der Bundesmobilienverwaltung angekauft. Bis 12. Februar ist Knopfsammlung im Habsburger Saal des Hofmobiliendepots zu sehen. (red)