Spot auf YouTube in der österreichischen Version.

Foto: Screenshot

Von der Ukraine ließ man sich inspirieren
(Spot auf YouTube).

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"Die nackte Kanone - made in Austria" titelt die "Süddeutsche" einen Artikel über einen Werbespot für das österreichische Bundesheer. Darin fragt ein Soldat vier junge Frauen: "Na, Mädels? Lust auf eine Spritztour?" Die lassen den Audi-Fahrer stehen und laufen dem Panzer hinterher. "Vergiss es, ich will mit große Dinger fahren", richtet ihm eine aus.

"So deppert"

Der Clip sei "so deppert", dass er "schon wieder genial sei", zitiert die "Süddeutsche" einen Oberst aus der Heeres-Marketingabteilung. Nach Sexismus-Vorwürfen reagiert nun das Ministerium. Auf Veranlassung von Verteidigungsminister Norbert Darabos habe man den Werbespot der Kampagne "Heer 4 U" von der offiziellen Website entfernt, heißt es in einer Aussendung. Das Bundesheer wolle "keine Gefühle verletzen". Der Spot werde auch nicht in österreichischen Medien geschaltet.

Ukrainische Version

Dabei ist der österreichische Spot nur ein Remake. Auf diese Weise begab sich schon die Ukraine auf die Suche nach Rekruten. Das Bundesheer änderte die Automarke - in der bunteren ukrainischen Version kann der BMW-Fahrer nicht mit dem Kriegsgerät mithalten. In beiden Filmen dürfte es sich um Laien-Darsteller handeln. Für die österreichische Produktion wurden ein Türsteher aus Krems und vier Hotelfachschülerinnen gebucht, berichtet die "Süddeutsche".

Grüne stellen Anfrage

Die Grünen planen indes eine parlamentarische Anfrage an den Verteidigungsminister zu den Kosten des Videos. Weiters soll geklärt werden, ob das Video ministeriumsintern entworfen, oder eine externe Werbeagentur dafür beauftragt wurde.

Verteidigungsminister Darabos kündigte am Freitag Konsequenzen an, der Spot sei "frauenfeindlich, schwachsinnig und sexistisch" und für das Image des Heers "abträglich", meinte er in der "ZiB" um 13 Uhr. (red)