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Regisseur Michael Haneke, nominiert in der Kategorie "Bester fremdsprachiger Film" für "Das weiße Band".

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Schauspieler Christoph Waltz, nominiert in der Kategorie "Bester Nebendarsteller" in "Inglourious Basterds".

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Kameramann Christian Berger, nominiert für seine Arbeit an Michael Hanekes "Das weiße Band".

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Los Angeles / Wien - Gleich drei Österreicher sind der begehrtesten Auszeichnung aus Hollywood seit Donnerstag ein Stück näher: Christoph Waltz geht für seinen maliziösen Part in Inglourious Basterds als Favorit ins Rennen um den besten Nebendarsteller, Michael Haneke darf sich erstmals Chancen als bester Regisseur eines nichtenglischsprachigen Films machen, sein Kameramann Christian Berger ist etwas überraschend ebenfalls nominiert. Waltz und Haneke sind in ihren Kategorien bereits mit einem Golden Globe ausgezeichnet worden.

Während Waltz von seinen Konkurrenten - darunter Woody Harrelson (The Messenger) und Matt Damon (Invictus) - wohl eher wenig Gefahr droht, hat Hanekes Das weiße Band mit Jacques Audiards Gefängnisdrama Un prophéte und dem Berlinale-Sieger von 2009, Claudia Llosas La teta asustada (The Milk of Sorrow), starke Gegner. Die Kategorie des nichtenglischsprachigen Films war in der Vergangenheit stets anfällig für Überraschungen.

Mit jeweils neun Nominierungen (darunter bester Film und beste Regie) liefern sich Kathryn Bigelows Irak-Drama The Hurt Locker - in Österreich unverständlicherweise nie im Kino - sowie James Camerons Science-Fiction-Epos Avatar ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Durch den Umstand, dass die beiden verheiratet waren, erhält das Duell auch eine private Note. Man darf gespannt sein, ob sie sich die technischen und die künstlerischen Oscars so aufteilen werden, wie es diese Anordnung zunächst nahelegt. Quentin Tarantinos Inglourious Basterds könnte mit acht Nominierungen beide noch überholen.

In der Kategorie des besten Films sind erstmals seit 1944, dem Jahr von Casablanca, wieder zehn (statt bisher fünf) Filme nominiert: Neben The Hurt Locker und Avatar sind das Up in the Air, The Blind Side, District 9, An Education, Inglourious Basterds, Precious, A Serious Man und Up. Quentin Tarantino (Inglourious Basterds), Lee Daniels (Precious) und Jason Reitman (Up in the Air) ergänzen das Feld möglicher bester Regisseure.

Gewichtige Leistungen findet man bei den besten Schauspielern: Morgan Freeman ist für seine Darstellung Nelson Mandelas in Invictus nominiert, Jeff Bridges für seinen Part als Country-Sänger in Crazy Heart, der schon in Venedig prämierte Brite Colin Firth für A Single Man, George Clooney für Up in the Air und Jeremy Renner für The Hurt Locker.

Bei den Darstellerinnen findet sich die unglaubliche 16. Nominierung für Meryl Streep (Julie & Julia). Mit ihr konkurrieren Gabourey Sidibe (Precious), Helen Mirren (The Last Station), Carey Mulligan (An Education) sowie Sandra Bullock (The Blind Side), die übrigens auch für eine Goldene Himbeere ins Rennen geht. Die Verleihung findet am 7. März statt. (Dominik Kamalzadeh, DER STANDARD/Printausgabe, 02.02.2010)