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Seit Reinhart Rohr bei der Landtagswahl im März des Vorjahres 9,7 Prozent einbüßte, sucht die Kärntner SPÖ nach sich selbt - und auch schon länger einen Nachfolger.

Foto: Reuters/Ebenbichler

Klagenfurt - Der Spittaler SPÖ-Bürgermeister und Kandidat für den Kärntner SPÖ-Vorsitz Gerhard Köfer zeigt sich enttäuscht über die "persönlichen Diffamierungen und Untergriffe" seiner Parteikollegen gegen seine Person. "Ich werde sicher nicht den Ministranten am Hochaltar des Helmut Manzenreiter spielen", ärgert sich Köfer im STANDARD-Gespräch.

Köfer stößt bei vielen Parteigranden, darunter dem Villacher Bürgermeister Manzenreiter, der als "Königsmacher" gilt, auf Ablehnung. Ihm wird vor allem vom linken Parteiflügel ein Hang zum Rechtspopulismus vorgeworfen. Für Köfer eine "glatte Intrige": "Ich habe mich stets klar gegen rechts abgegrenzt. Meine Politik zeichnet sich durch Haltung und Charakter aus." Köfer vermutet, dass Manzenreiter selbst Parteichef werden und seine Konkurrenten im Vorfeld medial ausschalten will. Manzenreiter hatte diesbezügliche Ambitionen stets bestritten und gemeint, er werde nur Parteichef, wenn es auch sofortige Neuwahlen in Kärnten gäbe.

Bürgermeister Seifried sagte ab

Die Kärntner SPÖ steuert damit in eine schwere Krise, nachdem der Noch-Vorsitzende Reinhart Rohr quasi vor laufender Kamera von Manzenreiter abmontiert worden war. Manzenreiters Nachfolge-Kandidat Gerhard Seifried sagte überraschend ab, beziehungsweise stand nie wirklich dazu bereit. Als möglicher Parteichef wird jetzt Gesundheitslandesrat Peter Kaiser gehandelt, der in der Partei zum verschwindend kleinen links-intellektuellen Zirkel zählt. (stein/DER STANDARD-Printausgabe, 3.2.2010)