Manchmal ist das Leben gut. Unverhofft kommt Orientierungshilfe herab auf fragend und forschend sich durch den Lebensdschungel Kämpfende. Auf solche, die redlich versuchen, die Guten von den Bösen zu unterscheiden - im übertragenen Sinne selbstredend; das Recht überlassen wir der Justiz, dort ruht es bestens.

Manchmal ist Einfaches kompliziert, den Anfang des verfilzten Fadens zu finden etwa, um zu erkunden, werwannmitwem besonders gute Geschäfte macht im verfreundeten Österreich.

Hier ein Minister, der kraft seines Amtes Wohnungen privatisierte. Da seine Freunde, die von Informationen für den Käufer lebten (Lobbying). Dort sein Freund und Immobilienmakler, der im Aufsichtsrat-Chefsessel der zu verkaufenden Wohnungsgesellschaft (Buwog) wirkte und auch die Bundesimmobiliengesellschaft beaufsichtigte. Der aber persönlich, bittschön, mit all den Deals nichts zu tun hatte.

Ganz schön schräg, aber manchmal ist das Leben gut. Da wird zurechtgerückt, was längst zurechtgerückt gehört. Etwa so: "Ernst Karl Plech war nicht Präsident der Buwog, sondern Vorsitzender ihres Aufsichtsrats", qualifiziert besagter Immobilienkaufmann (heute Kompagnon Karl-Heinz Grassers) die ihm angehängte typisch österreichische Anrede nun offiziell als "unrichtig" .

Mehr davon wäre fein. Als Orientierungshilfe: Wer sagt, was er nicht ist, verrät auch, was er ist. (Renate Graber, DER STANDARD, Printausgabe, 3.2.2010)