Frankfurt - Bei den deutschen Strafverfolgungsbehörden gehen erste Selbstanzeigen wegen der CD mit Steuerdaten aus der Schweiz ein. Seit Beginn der Debatte meldeten sich etwa bei Finanzämtern in Niedersachsen sieben mutmaßliche Täter, die nach eigenen Aussagen unversteuertes Geld auf Schweizer Konten besitzen.

Nach Angaben des Finanzministeriums erklärten sie, Zinseinnahmen von insgesamt 2,9 Mio. Euro in ihren Steuererklärungen nicht angegeben zu haben. "Etwa ein Drittel dieser Summe müssen sie nun als Steuern nachzahlen", sagte Ministeriumssprecherin Birgit Diers.

Das Finanzministeriums in Hannover erwartet, dass die CD mit Schweizer Kontodaten auch Angaben zu niedersächsischen Steuersündern enthält. Im Zusammenhang mit dem Ankauf der CD mit Kontodaten aus Liechtenstein vor zwei Jahren seien in Niedersachsen 135 Fälle von Steuerhinterziehung aufgedeckt worden. Daraus resultierende Strafverfahren seien zum Teil noch nicht abgeschlossen.

Reue

"Wir rechnen damit, den niedersächsischen Finanzämtern aus den 135 Fällen Nachzahlungen in zweistelliger Millionenhöhe zufließen", sagte Ministeriumssprecherin Diers. "Möglicherweise ergeben sich durch den Ankauf der CD aus der Schweiz Einnahmen in ähnlicher Größenordnung", fügte sie hinzu.

Auch Baden-Württemberg prüft derzeit, ob es vermehrt Selbstanzeigen reuiger Steuersünder gibt. Aktuelle Zahlen würden gerade erhoben, sagte ein Sprecher des Finanzministeriums.

In Thüringen und Sachsen gehen die Behörden nach eigenen Angaben nicht davon aus, dass es zu einer großen Zahl von Selbstanzeigen kommt.

In Sachsen weiß man noch nicht, ob es wegen der neuen Selbstanzeigen gab. In der Vergangenheit habe es im Fall einer CD aus Liechtenstein in Sachsen nur zwei Selbstanzeigen gegeben, die zu Mehreinnahmen von 80.000 Euro geführt hätten. (APA/apn)