Nanterre - Der venezolanische Terrorist Ilitch Ramirez Sanchez aka "Carlos", der in Frankreich eine lebenslange Haftstrafe verbüßt, sorgt sich offenbar um sein Image. Ein Gericht in Nanterre westlich von Paris befasste sich am Donnerstag mit der Klage, die dieser gegen den Fernsehsender Canal+ und die französische Produktionsfirma Film en Stock anstrengen will.

Die Filmemacher hätten keinen Kontakt mit "Carlos" aufgenommen, um mit ihm über eine geplante Biografie zu reden, obwohl er "am Leben und nicht sehr schwer zu finden" sei, sagte seine Anwältin unlängst. Aus dem Pressematerial zu dem Dreiteiler und aus Interviews gehe hervor, dass der Film dem Ansehen ihres Mandanten schaden würde, sagte Isabelle Coutant-Peyre. Deshalb solle "Carlos" ihn vorab zu sehen bekommen.

Die Richter in Nanterre erklärten sich am Donnerstag für nicht zuständig und verwiesen den Fall an ein Pariser Gericht, weil die Produktionsfirma ihren Sitz in der Hauptstadt hat. Nach Angaben von Canal+ und Film en Stock soll der Film nicht vor Mai im Fernsehen laufen; die Endfassung sei noch nicht fertig.

"Carlos" sitzt in einem Gefängnis in der Nähe von Paris ein, weil er in den 70er Jahren zwei französische Geheimdienstagenten und einen V-Mann umgebracht hat. Demnächst kommt er wegen einer Reihe von Attentaten in den Jahren 1982 und 1983 in Frankreich erneut vor Gericht. (APA)