Screenshot: FM4

Blogs sind wichtig. Sie sind die Zukunft des Journalismus. Das gilt heute als allgemein anerkannte Tatsache. Deshalb liest man dann auch mitunter ergriffen, wie sehr hier ein enges Korsett zwischen Lalelu wie Wer, Wie, Was, Wieso, Weshalb, Warum und ganz ohne Korrekturleser gesprengt sowie in reine Poesie überführt wird.

Auf der Homepage des Jugendsenders FM4 begegnen uns derzeit im Rahmen einer Berliner Tagung über neue Medien und Kunst exemplarisch erhellende Zeilen wie diese:

"2010 sei jene Zukunft, auf die sich vergangene Gegenwarten zukunftshaft bezogen haben. Diese gegenwärtige Retro-Zukunftshaftigkeit ist denn auch das Motto der Transmediale: Futurity Now! Was dann aber am ersten Tag im Rahmen des Phuturama-Talks abgehandelt wurde, war eher ein Eingeständnis, an der Gegenwärtigkeit der Zukunft zu scheitern. Die anwesenden Redner warfen weniger Licht auf die Zukunft, weder vergangene noch zukünftige noch gescheiterte Zukünfte, sondern zeigten viel mehr, wie sie eine Gegenwartsperspektive für sich zu entwickeln versuchen, welche Rolle sie in der gerade passierenden Zukunft spielen sollen, können, wollen."

Präziser kann man seine Ängste vor dem Morgen nicht formulieren. Was werden wir uns alle einmal bezüglich hier, heute, gestern und Lady Gaga gefürchtet haben. (Christian Schachinger, DER STANDARD/Printausgabe, 09.02.2010)