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Holender hält zwar nichts vom Opernball, trotzdem wird sein Sohn Livio als Debütant eintanzen und Tochter Alina im Chor singen

Foto: APA/GEORG HOCHMUTH

Wien - Einmal geht's noch. Vor dem letzten Opernball der Ära Ioan Holender übte sich der Staatsoperndirektor noch einmal wie all die Jahre zuvor darin, in Interviews, über den "Ball der Bälle" zu granteln - "in diesem Haus sollten keine Bälle stattfinden" - um dann zur ultimativen (selbst-)Inszenierung zu schreiten. Mittwochabend sollte sich bei der Generalprobe endgültig weisen, ob Direktor Holender tatsächlich wie kolportiert im Rahmen der Eröffnung die Arie "Ich lade gern mir Gäste ein" zu singen gedenkt. Weiters soll bei diesem Event, das Holender kürzlich noch als "diesen Zirkus" abtat, sein Sohn Livio als Debütant eintanzen und Tochter Alina im Chor singen.

Erstes "Blitzlichtgewitter"

Mittwochmittag wurde vom Flughafen Wien-Schwechat bereits das erste "Blitzlichtgewitter" vermeldet: Ankunft der Klatschspalten-Ikone Katie Price, ihren Auftritt mit dunkler Dior-Brille unterstreichend. Empfangen wurde sie von ihren Opernball-Gastgebern, dem Unternehmerpaar Irene und Alexander Mayer persönlich, die im weißen Maybach vorfuhren.

Richard Lugner wiederum hoffte Mittwochnachmittag immer noch, dass das Erscheinen seines heurigen Stargastes "auf Schiene" sei: Schauspielerin Lindsay Lohan musste allerdings vor ihrem Abflug in den USA noch einen Gerichtstermin absolvieren: Sie hatte nach Alkohol- und Drogenaffären gegen ihre Bewährungsauflagen verstoßen. Für den Fall der Unglücksfälle kündigte Lugner überdies einen "Überraschungsgast" an - "man kennt ihn". Gerüchten zufolge soll es sich um Nina Hagen handeln.

"Wilde Polka"

In der Oper selbst, nach dem großen Umbau, dem Zusammenfügen des Tanzparketts und dem Zusammenschrauben der Bühnenlogen, am Mittwochabend der geprobte Einzug des Eröffnungskomitees: Eine "wilde Polka" hat der heurige Zeremonienmeister Roman Svabek vorbereitet. Erstmals sollen die Figuren nicht nur von den Rängen aus voll genossen werden können - in die Choreographie der oberösterreichischen Tanzschulen Michael Horn und Werner Dietrich wurde auch ein "Höheneffekt" eingebaut; es handle sich laut Svabek daher "sozusagen um eine 3-D-Eröffnung". (Roman David-Freihsl, DER STANDARD Printausgabe 11.2.2010)