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Vor fast 16 Jahren, anlässlich der Präsentation des ersten A8 mit Alu Space Frame, kündigte Audi die Umkehrung der Gewichtsspirale an. Diese Rechnung ist so nicht ganz aufgegangen, weil mittlerweile Komfort- und Sicherheitseinrichtungen das Gewicht in die Höhe trieben. Audis Alu-Offensive löste aber woanders einen Entwicklungsschub aus: Die Stahlindustrie, die sich über viele Jahrzehnte in Sicherheit wiegte, wurde anhand des Aluminium-Konzepts sehr nervös und entwickelte in Windeseile neue Technologien, um gegen die aufkeimende Konkurrenz bestehen zu können (Taylored Blanks, Laserschweißen, höchstfeste Stähle).

Es ist im Wesentlichen also Audi zu verdanken, dass bezüglich des Stahl-Karosseriebaus Innovationsruck entstand. Die Hoffnung war immer, dass ein leichteres Auto auch kleinere Bremsen benötigt und so weiter. Wie die gesamte Entwicklung des Fahrzeug- gewichts künftig auch aussehen mag: Fahrgestell, Rahmen und Karosserie müssen auf jeden Fall möglichst leicht gestaltet werden.

A8 und R8 sind bekanntlich ganz aus Leichtmetall. Der TT hingegen ist ein schönes Beispiel für Verbundbauweise Alu mit Stahl - eine smarte Methode, wenn ein Optimum aus Preis, Gewicht und Schwerpunktlage erzielt werden soll. Etwa indem vorn überwiegend Aluminium zum Einsatz kommt und hinten mehr Stahl. Damit steuert man erfolgreich gegen die Kopflastigkeit eines Frontmotorkonzepts und spart auch noch Kosten gegenüber reiner Alu-Bauweise. (Rudolf Skarics/DER STANDARD/Automobil/12.2.2010)