Dagmar Ostermann in "Aber in Auschwitz will ich begraben sein" unter der Regie von Marika Schmiedt.

Foto: Marika Schmiedt

Wien - Die Lagergemeinschaft Ravensbrück setzt sich Zeit ihres Bestehens für die Bewahrung der Erinnerungen der Opfer des Nationalsozialismus ein. Eine neue Film-Reihe zeigt nun die in den Jahren 1998-1999 gesammelten Videointerviews mit Überlebenden der NS-Konzentrationslager sowie neu aufgezeichnete Gespräche. Die Video-Edition "Visible" enthält zehn Portraits von noch lebenden Frauen. Dabei richtet sich der Blick auch auf die Lebenssituation der nachfolgenden Generationen - im Versuch, die Auswirkungen der Haftzeit in den Konzentrationslagern im Heute sichtbar zu machen: Welche Spuren zieht der Holocaust in der zweiten, dritten Generation?

Einen kleinen Vorgeschmack auf die Filmedition liefert ein Preview, der am Sonntag, den 21.2. im Spittelauer Kino stattfindet. Dort werden zwei Porträts aus der Reihe dem  Publikum gezeigt. Auf dem Programm stehen:

Aber in Auschwitz will ich begraben sein
Die Geschichte der Dagmar Ostermann

"Juden und Hunden ist der Eintritt verboten!" Mit diesem Satz wird Dagmar Ostermann, die einen jüdischen Vater hat, am 11. März 1938 von einem Tag auf den anderen der Besuch in ihrem Stammcafè, der Konditorei Lehmann im 1. Bezirk, untersagt. Die Deportation ins Konzentrationslager Auschwitz überlebt sie, entwürdigt als namenloser Häftling mit der Nummer 21946, nur durch Zufall.

Lungo Drom. Langer Weg
mit Ceija Stojka

Sie hat den Massenmord an Roma und Sinti in den Konzentrationslagern als eine der wenigen überlebt: die Künstlerin Ceija Stojka.
Die Angst, die durch ihre Erinnerungen an die grauenhafte Kindheit im Todeslager und die wieder zunehmenden Verfolgungen von Roma in Europa wach gehalten wird, hat sie an ihre Kinder und Enkelkinder weitergegeben - aber auch die Liebe zum Leben. (red)