Foto: Mirjam Harmtodt

Mirjam

Angesichts der kommenden Großereignisse - Fußball-WM 2014 und Olympische Spiele 2016 - wird das Interesse an Brasilien als Reiseland steigen. Ein guter Zeitpunkt also, um jetzt zu einer Reise in das lateinamerikanische Land aufzubrechen.

Ich bin Reise-Redakteurin bei derStandard.at und werde erstmals einen Blog über eine Reise machen mit kurzen Geschichten über den Alltag in Brasilien, den Begegnungen mit den BrasilianerInnen, den Problemen, die sich im Rahmen der Reise ergeben mögen und deren Lösungen. Einmal wöchentlich werden in diesem Blog Texte und/oder Fotos zu lesen und zu sehen sein.

Drei Monate - von März bis Mai - werde ich in Brasilien unterwegs sein, um das Land und einige seiner Facetten kennen zu lernen. Brasilien ist viel zu groß, als dass man in drei Monaten mehr als einen kleinen Teil davon bereisen könnte, sofern man nicht kreuz und quer durchs Land rasen will. Von den anfänglich überschwänglichen Plänen zu Reiserouten bis in den Amazonas ist am Ende ein realistischer Teil übrig geblieben, der genug Raum und Zeit lässt für ein Kennenlernen.

Die Reise führt durch den Nordosten des Landes, wobei die Städte Natal, João Pessoa, Recife und Fortaleza, São Paulo auf dem Reiseplan stehen. Eventuell gibt es auch einen Abstecher nach Brasilia - die Stadt feiert dieses Jahr ihr 50jähriges Bestehen.

Ich wünschen den UserInnen von derStandard.at viel Spass beim Lesen des Blog und hoffe, ich kann ein wenig vom brasilianischen Lebensgefühl transportieren.

Fábio

Begleitet werde ich von Fábio, geboren in Rio de Janeiro, und zwar im Jahr 1974. Die meiste Zeit seines Lebens hat er in Natal verbracht, einer der bekanntesten touristischen Städte Brasiliens im Nordosten des Landes, im Staat Rio Grande do Norte.

Nach 17 Jahren Durststrecke hat Flamengo, ein Fußballclub aus Rio de Janeiro, erstmals wieder die brasilianische Meisterschaft gewonnen und damit bei Fábio, der sich als absoluten Flamengo-Fan definiert, eine wahre Tränenflut ausgelöst. Meine Gefühlsregung angesichts dieses emotionalen Ausbruchs lag zwischen Verwunderung, Hilflosigkeit und Mitgefühl.

Für Fábio, als typischen "Potiguar", gehören Garnelen zu seiner Hauptnahrungsquelle. "Poti" bedeutet Garnele in der Sprache der Indigenas in Rio Grande do Norte. Natal liegt am Rio Potengi - am Garnelenfluss, wo es die besten, größten und schönsten Garnelen der Welt gibt - sagen die Potiguares.

Fábio und ich werden die drei Monate über zusammen reisen wobei ich sehr auf seine Hilfe als Brasilianer zähle, der die Regeln und Umgangsformen kennt und vor allem perfekt Portugiesisch spricht. "Nach zweieinhalb Jahren im Ausland komme ich jetzt nach Brasilien als "Ausländer" zurück, um erneut die Menschen zu 'spüren' und mein Land zu 'entdecken'". Das werden wir über große Strecken gemeinsam tun.