Zuganbindung über die Weststrecke sowie die Südstrecke der ÖBB zum nächstgelegenen Knotenpunkt Spittal / Millstätter See. Lokale Bahnanbindung nach Greifenburg/Weißensee. Nähere Infos erteilt die Fahrplanauskunft der ÖBB: 05-1717. Fahrplanauskünfte erteilt auch die Weißensee Infor-mation: Tel.: 04713/22 20.

Busverbindung vom Bahnhof in Greifenburg zum Weißensee (zwölf Kilometer). Taxi ab den Bahnhöfen Spittal und Greifenburg/Weißensee siehe unter www.kochreisen.at oder www.mobilbuero.com Ein eigener Skibus, der Millennium-Express, verbindet diverse Weißensee-Orte u. a. mit der Region Hermagor/Nassfeld.

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Unterkunft: z. B. Hotel Kreuzwirt, Kreuzberg 2, 9762 Weißensee, Tel.: 04713/22 06.

"Urlaub am Bauernhof Kärnten", Tel.: 0463/33 00 99. An beiden Ufern des Weißensees finden sich insgesamt sechs gastliche Bauernhöfe sowie eine Reihe weiterer Optionen in der benachbarten Gemeinde Stockenboi zwischen Drautal und Gailtal.

Als "Die Naturnahen am Weißensee" verfolgen fünf Anrainer (Obergasserhof-Bergblick, Ferienhof Neusacher Moser, Ferienhof Hoffmann, Seehaus Winkler, Haus Jakober) eine gemeinsame Marketingstrategie.

 

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Fremdenverkehrsamt Weissensee: Hier finden sich auch Infos zur aktuellen Eisstärke, sowie unter Tel.: 04713/22 20 22.

Weitere Informationen über Infohotline 04713/22 20-0, mobil: 0676/849 938 70. Die Region ist Teil der Kärntner Naturarena.

Natureislaufschule Weißensee: Trainer ist Balint Kutas, bekannt durch seine Zusammenarbeit mit Olympiasiegerin Emese Hunyady. Jeden Montag Schnupperkurs inkl. Ausrüstung um 20 €, Tel.: 0676/717 17 78.

Segway auf dem Eis, Termine auf Anfrage: Tel.: 0664/131 55 33, segway.see@aon.at

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Einmal Kärnten - Pakistan und retour. Das wären so die 10.000 winterlichen Kilometer, von denen der Norbert Jank soeben spricht. Aber weil der Mann Eismeister ist und kein Fernfahrer, legt er diese Distanz lieber zu Hause und über ein paar Winterwochen verteilt zurück: Immer schön langsam über den gefrorenen Weißensee. Sachte bis nach Naggl hinauf. Dann die Kehre am Ronacherfels, und wieder retour. Schaben und kehren und kehren und schaben, wozu sich Herr Jank einen sechs Meter breiten Besen gebaut hat. Zuletzt hatte er den Japaner damit etwas vorgekehrt, eines der vielen Teams, die ihn im Laufe der vergangenen Jahrzehnte als Konsulent bemüht hatten.

Die Herren aus Hokkaido waren keineswegs die Einzigen, die nach langen Recherchen auf den Eismeister vom Weißensee gestoßen waren. Da gab es die Niederländer und die Schweizer, Deutsche und Villacher sowieso. Manches ließe sich ja recht einfach vermitteln, sagt der Herr Jank, und überblickt die matt spiegelnde Eisfläche des Sees. Den Besen und die Stahlkanten seiner Eismaschine "Glitschi" können die Gäste gerne kopieren, den 170 Kilo leichten Pflug-Squad für Frühversuche auf dünnem Eis inklusive - aber sein über die Jahrzehnte erworbenes Gespür für Eis nicht. Mit dem steht der Eismeister konkurrenzlos da. Ähnliches gilt für das günstige Zusammentreffen geografischer und klimatischer Daten im Südwesten Kärntens: 930 Meter Seehöhe, wenig Nebel, viel Sonne. Sie bescheren dem Kärntner See zwar hinreichend eisige Temperaturen, aber zugleich relativ wenig Schnee - ideale Verhältnisse zum Präparieren von 200 Kilometer Natureisbahn.

Wenn man von Oberdorf her kommend auf die größte präparierte Natureisfläche Europas hinunterschaut, kann man die Bahnen des Norbert Jank ganz klar in der milchig-weißen Winterlandschaft ausmachen. Eisgraue Streifen und solche mit aufgeworfenem Schnee ziehen sich dann über den langgestreckten Kärntner See. Soeben packen die Eismarathonläufer aus den Niederlanden ihre geraden Kufen weg, brechen die kleinen Zelte ab, die ihre traditionelle Elf-Städte-Tour begleiten. Seit mehr als zwanzig Jahren kommen die Niederländer mangels zugefrorener Grachten an den Weißensee. Und vor ihnen kam Timothy Dalton alias James Bond, der sich im Rahmen einer für den Streifen Der Hauch des Todes gedrehten Verfolgungssequenz keinen Ausrutscher leistete.

Jank. Norbert Jank. Weder nach Martini noch gerührt sieht soeben der Eismeister aus. Lieber gießt er sich einen warmen Tee in die Tasse und erinnert sich schnell an die Zeit vor dem 1987 losgetretenen 007-Popularitäts-Schub. Ende der Sechzigerjahre ging es allmählich los, auf Hufen statt auf Kufen zunächst. Der Norbert Jank beteiligte sich am aufkommenden Tourismus mit dem Angebot von Pferdeschlittenfahrten. Immer wieder führten die Wege quer über das Eis, dem er mehr als vierzig Jahre später recht systematisch beim Wachsen zusieht.

Eine Karte mit Datumsmarkierungen, wann was wo zufriert, hat er. Einzelne Blätter, die er im Laufe der Wochen addiert und die er von Schnee freihält, weil der doch isoliert, das Eis vom Wachsen abhält. Ende November folgen die Eisstärke-Checks per Motorsäge. Dann sind erste Risikofreudige auf dem vier Zentimeter dünnen Eis unterwegs. Mit Schraubenziehern um den Hals, um sich im Falle des Einbrechens im Eis festkrallen, daran herausziehen zu können.

Der vereiste See als Sportgerät - im Falle des Weißensees ein zunehmend aufgefächerter Bereich. Österreichs einzige Natureislaufschule, ein beachtliches Netz an Langlaufloipen, Eisstock-Turniere sind dabei praktisch aufgelegt. Noch sanfter: Spazierengehen mit mentalem Geleit seitens Trainer-Legende Baldur Preiml, der die feine Schwingung der Eisdecke mit in den Tritt integriert. Doch vor allem soll die Ausnahmestellung der bekanntesten Natureislauffläche Europas mittels medialer Präsenz gesichert werden. Sprich: Eiszeit mit Event-Charakter.

Kaum sind die Niederländer entglitten, kann Herr Jank die Whites präparieren und hartwalzen: Sie ersetzen im Rahmen des Mitte Februar stattfindenden Internationalen Eisgolf-Turniers herkömmliche Greens. Spezifischer Unterricht im Rahmen der Eisgolf-Clinic wird dazu verschrieben. Und schon vorher wurde ein Rekord im Streckentauchen unter Eis unternommen - hundert Meter ohne Sauerstoffflasche (aber mit mehreren Löchern zum vorzeitigen Auftauchen!).

Auch so eine Idee, mit der man nun an die viel beachtete, weltweit erste Eishockey WM unter Eis anknüpfen will. Dagegen nimmt sich die praktisch parallel durchgeführte Landung von dreißig Kleinflugzeugen auf der Eisfläche noch dezent aus. Das Gebrüll einer ganz anderen Kärntner Touristik-Weltpremiere allerdings nicht: erste Bundesheer-Angelobung auf dem Eis - ein See, der sogar das aushält, muss irgendwie eiskalt sein! (Robert Haidinger/DER STANDARD/Printausgabe/20./21.2.2010)