Foto: Screenshot hgravenreuth.de

Der auf Abmahnungen im IT-Bereich spezialisierte Münchener Rechtsanwalt Günter Freiherr von Gravenreuth ist am Montag verstorben. Er verübte Selbstmord mit einer Schusswaffe. 

Seit den 1980er Jahren

Seit den 1980er Jahren sorgte Gravenreuth mit Abmahnungen und Aktionen gegen sogenannte Raubkopierer immer wieder für Schlagzeilen. Die Online-Enzyklopädie Wikipedia hat zahlreiche seiner Aktivitäten dokumentiert.

Verurteilung

Anfang 2009 wurde er unter anderem wegen Betrugs zu einer Haftstrafe verurteilt. Der Anwalt hatte die deutsche Tageszeitung "taz" wegen einer Bestätigungsmail abgemahnt, die bei der Bestellung des taz-Newsletters automatisch gesendet wird. Obwohl die taz die Abmahngebühr bezahlte, hatte er wahrheitswidrig dem Vollstreckungsgericht gegenüber behauptet, dass noch nicht gezahlt sei und die Domain taz.de pfänden lassen. Erst eine einstweilige Verfügung zu Gunsten der taz brachte diese Pfändung vom Tisch. Gravenreuth sollte die Haftstrafe nun antreten.

"Ein letzter Gruß an die Runde"

Laut Telepolis verschickte Gravenreuth am Montag (1 Uhr 16)  - "an eine unbekannte Zahl von Empfängern" ein Mail mit dem Betreff "Ein letzter Gruß an die Runde". Darin führte er neben "schwersten Beziehungsproblemen" auch den „Hinauswurf aus der katholischen Studentenverbindung Rhaetia, Symptome einer möglichen Krebserkrankung im Enddarm, finanzielle Probleme und seinen bevorstehenden Haftantritt an."  (red)