Wien - Sechs Jahre Haft wegen Millionen-Betrugs - so lautete am Mittwoch das noch nicht rechtskräftige Urteil für den Steuer-Großbetrüger Werner R. im Wiener Straflandesgericht. Beim Prozess ging es aber nicht um die "Steuergeschichten" des 52-Jährigen - er soll der Finanz innerhalb von fünf Jahren unglaubliche 116,3 Millionen Euro "abgeluchst" haben - sondern um vergleichbar läppische 2,6 Mio. Euro, um die der Mann Partner seiner Exportgeschäfte geschädigt hat.

Der "Steuer-Jongleur" soll von 1992 bis 1995 mit mehreren Firmen Exportgeschäfte eingefädelt und die Unternehmen getäuscht und geschädigt haben, indem er vorgab, sie würden dafür die Umsatzsteuer zurückbekommen. Tatsächlich aber soll er die Steuer abgezogen und insgesamt 4,8 Millionen Euro für sich lukriert haben. Ein Teil der Summe bezieht sich aber auf Vorgänge, die dem von Brasilien an Österreich ausgelieferten Mann nicht mehr angelastet werden können, weil sie nach dortigem Recht verjährt sind. (APA)