Wien/Los Angeles - Zehn statt wie bisher fünf Filme stehen bei der 82. Oscar-Verleihung am 7. März für die Auszeichnung zum besten Film zur Auswahl. Diese Neuerung, die mit einer komplizierten Verfahrensänderung verknüpft ist, sollte vor allem auch populäreren Filmen eine Nominierung ermöglichen und so auch wieder mehr Menschen vor die Fernsehschirme locken. 2009 hatte etwa auch die Nicht-Berücksichtigung des Animationsfilms "Wall-E" für einigen Wirbel gesorgt.

Mit "Avatar" von James Cameron findet sich heuer dafür der kommerziell erfolgreichste Film aller Zeiten auf dem Tableau, der es mit Sicherheit auch ohne die Erweiterung in die Liste geschafft hätte. Und der neben dem Irakkriegsfilm "The Hurt Locker" von Kathryn Bigelow favorisierte Film für die wichtigste Auszeichnung hat nach dem Triumph bei den Golden Globes wohl auch diesmal gute Chancen. Mit "The Blind Side" von John Lee Hancock und "Precious" von Lee Daniels sind zwei Werke gelistet, deren Grundgeschichte sich weitgehend überschneidet. "Precious" gewann bereits Preise beim Sundance-Festival und in Toronto.

"District 9" von Neill Blomkamp über ein Raumschiff, das über Johannesburg havariert, ist ebenso nominiert wie "An Education" von Lone Scherfig über eine Schülerin, deren ehrgeizige Pläne durch einen jungen Mann auf eine harte Probe gestellt werden, und der Pixar-Animationsfilm "Oben". Bleiben noch "Inglourious Basterds" von Quentin Tarantino, "A Serious Man" von den Coen-Brüdern und "Up In The Air" von Jason Reitman.

Die Regie-Kandidaten

Die Ex-Ehepartner James Cameron und Kathryn Bigelow betonen stets, wie stolz sie auf den jeweils anderen sind. Beide Filmemacher sind im Oscar-Rennen nicht nur für den besten Film, sondern auch für die beste Regie nominiert. Wer das Rennen machen wird, ist recht offen - und auch Quentin Tarantino hat da wohl noch ein Wörtchen mitzureden. 

Bleiben in dieser Kategorie noch Lee Daniels und Jason Reitman übrig. Daniels hat beim Sozialdrama "Precious" über eine misshandelte Jugendliche vor allem mit der Inszenierung seiner Haupt- und Nebendarstellerinnen Gabourey Sidibe und Mo'nique geglänzt. Und Shooting-Star Reitman schickte George Clooney in "Up In The Air" durch den Himmel, um ihn dann wieder hart auf dem Boden der Realität landen zu lassen. Obwohl beide bei kürzlich vergebenen Auszeichnungen stets mitnominiert waren, gingen die Regiepreise zuletzt immer an Cameron, Bigelow oder Tarantino. (APA/red)