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Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek: "Österreich gebe hier kein gutes Bild ab."

Foto: AP/Ronald Zak

Wien - Nach der neuerlichen Diskriminierung einer Frau bei einer Rektorswahl schrillen bei Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek "die Alarmglocken". Österreich gebe hier kein gutes Bild ab. "Im 21. Jahrhundert sollte es längst eine Selbstverständlichkeit sein, dass Frauen eine Universität leiten", so die Ministerin am Freitag in einer Aussendung. Für die Frauensprecherin der Grünen, Judith Schwentner, sind die immer wiederkehrenden Probleme bei Rektorenbestellungen "ein fatales Zeichen". Jungen Wissenschafterinnen werde dadurch signalisiert, dass sie nicht die gleichen Chancen haben wie ihre männlichen Kollegen.

"Unerträgliche" Situation

Heinisch-Hosek bezeichnete die Situation als "unerträglich". Im Jahr 2011 würden 17 Rektoratsposten ausgeschrieben, da sei sehr sorgfältig darauf zu achten, dass nicht wieder 17 Männer bestellt werden. Sowohl die Frauenministerin als auch die Grünen wollen dabei Wissenschaftsministerin Beatrix Karl in die Pflicht nehmen: "Ich werde mit Wissenschaftsministerin Karl ein ernsthaftes Gespräch darüber führen, wie wir sicherstellen können, dass Frauen, die sich für diese Spitzenpositionen bewerben, nicht benachteiligt werden, nur weil sie Frauen sind", so Heinisch-Hosek.

Schwentner forderte Karl auf, "die Beendigung von Frauendiskriminierung an Universitäten zur Chefinnensache zu erklären". Karl müsse sich selbst darum kümmern, dass die oft impliziten strukturellen Barrieren und Hindernisse, die für die Aufstiegsdiskriminierung von Frauen verantwortlich seien, endlich aus dem Weg geräumt werden. (APA)