Bei den Oscars 2006 als bester Dokumentarfilm nominiert: Hubert Saupers "Darwin's Nightmare".

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Salzburg - In den 1950ern reüssierten auf heimischen Leinwänden vor allem eskapistische Heimatschnulzen; freilich gab es Ausnahmen in Form zeitkritischer oder neorealistischer Filme. Der österreichische Kinofilm war in den 1960ern ziemlich erledigt, dafür gehörten schon damals heimische Experimental- und Avantgardefilme zur Weltspitze. Etliche wichtige Produktionen entstanden in den 1970ern, die Erfolge der letzten Jahre wurden mit dem Filmförderungsgesetz von 1980 "eingeleitet" .

Preise bei wichtigen Festivals und Anerkennung bei internationalen Kritikern gewannen etwa Stefan Ruzowitzkys Die Fälscher (Oscar 2008) oder Filme von Michael Haneke - zuletzt Das weiße Band (Goldene Palme in Cannes, Oscarnominierung 2010). Insgesamt schafften bis 2009 113 Österreicher eine Oscarnominierung, Anfang März werden die heurigen Academy-Awards verliehen.

Aus diesem Anlass bietet Das Kino ab Montag unter dem Titel Der erfolgreiche Österreichische Film eine Reihe mit insgesamt 16 prämierten Streifen. Neben Die Fälscher und Das weiße Band auch einige Dokumentarfilme mit globalisierungskritischen Themen: Zum Auftakt Werner Bootes Plastic Planet, weiters Hubert Saupers Darwin's Nightmare (25.) oder der "Dokumentarfilm des Jahres 2008" Eine von 8 (Regie: Sabine Derflinger, ab 20.). Eine Nominierung bei der heurigen Berlinale kann Benjamin Heisenbergs Der Räuber vorweisen: nach der realen Geschichte des Bankräubers mit der Vorliebe für Reagan-Masken, namens "Pumpgun-Ronnie". Im März wird die Reihe fortgesetzt: u. a. mit Ulrich Seidls Hundstage und der Premiere von Schwaigers Arena. Schauen Sie sich das an. (Gerhard Dorfi, DER STANDARD/Printausgabe, 27./28.02.2010)