Klagenfurt - Der Kärntner FPK-Obmann Uwe Scheuch hat am Mittwoch die Unterstützung seiner Partei für die Präsidentschaftskandidatur der niederösterreichischen FPÖ-Landesrätin Barbara Rosenkranz angekündigt. Ihr Antreten sei im Sinne der Demokratie eine notwendige Alternative zu "Rot", sagte Scheuch bei einer Pressekonferenz in Klagenfurt.

Ein entsprechender Beschluss der Landesparteileitung sei einstimmig erfolgt, sagte Scheuch. Die FPK will Rosenkranz auf allen Ebenen unterstützen, vom Sammeln der Unterstützungserklärungen bis zur Organisation von Wahlkampfauftritten. Einzige Ausnahme: Direkte finanzielle Zuwendungen an die Bundes-FPÖ wird es nicht geben, versicherte Scheuch.

Fischer sei "nie ein Freund Kärntens gewesen" und hätte immer einen sehr kritischen Umgang mit den Freiheitlichen gepflogen, erklärte der FPK-Obmann. Rosenkranz hingegen habe gezeigt, dass sie eine Frau mit Prinzipien sei: "Da ist ein familiäres Weltbild vorhanden, an dem sich andere etwas abschauen könnten." Außerdem, so fügte Scheuch hinzu, sei Rosenkranz als weibliche Kandidatin "die gelebte Quote".

Rechtsaußen-Liste will Aufhebung des Verbotsgesetzes

Auch die Welser Bürgerliste "Die Bunten", die von der Gemeinderatswahl im Herbst 2009 wegen der Gefahr der NS-Wiederbetätigung ausgeschlossen wurde, empfiehlt die Wahl von Barbara Rosenkranz zur Bundespräsidentin. In einer Presseaussendung äußerte Listen-Chef Ludwig Reinthaler die Erwartung, Rosenkranz werde für die Abschaffung des Verbotsgesetzes eintreten. "Die Bunten" waren zuletzt mit der Affäre um Nazi-T-Shirts in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen in die Schlagzeilen gekommen.

Reinthaler ärgert sich vor allem über die Kritik der, wie er sie nennt, "Israelischen Kultusgemeinde" an Rosenkranz' Antreten: "Geht's eh noch? Wer hat in Österreich eigentlich noch das Sagen?", weist er diese Kritik zurück. "Die Hetze gegen 'Recht's' (sic) beginnt schon wieder", so der "Bunten"-Chef. "Wir, die Welser Bürgerliste, werden daher Frau Rosenkranz bei der Bundespräsidentenwahl empfehlen", kündigte er an.

Zuletzt hatten Fotos von Kandidaten der "Bunten" mit einschlägigen T-Shirts - beispielsweise "Ich habe Bock auf Nazis" - in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen und beim Hitlergruß für Aufregung gesorgt. Mit der Anfechtung der Welser Kommunalwahlen durch die Bürgerliste wird sich der Verfassungsgerichtshof in seiner Frühjahrs-Session, die von 22. Februar bis 13. März stattfindet, beschäftigen. 

DÖW: Rosenkranz im "sehr deutlich rechtsextremen Umfeld"

Das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands sieht die FPÖ-Präsidentschaftskandidatin Barbara Rosenkranz "sehr deutlich in einem rechtsextremen Umfeld". Die Niederösterreicherin habe schon bei der Nationalratswahl 2006 aus diesem Eck Wahlempfehlungen bekommen, nämlich vom Holocaust-Leugner Gerd Honsik und der "Arbeitsgemeinschaft für demokratische Politik" (AFP), der der Verfassungsschutz "eine Nähe zum Nationalsozialismus" bescheinigt habe, sagte DÖW-Leiterin Brigitte Bailer-Galanda. (APA)