Von links: Katharina Mader, Daniela Hammer-Tugendhat, Ministerin Karl und Ulrike Pratte. 

Foto: Petra Spiola

Wien- Wissenschafts- und Forschungsministerin Beatrix Karl hat heute den Gabriele Possanner Staatspreis 2009 an die Wiener Kunsthistorikerin Daniela Hammer-Tugendhat verliehen. Daniela Hammer-Tugendhat sei "Pionierin der feministischen Kunstgeschichte in Österreich" und habe maßgeblich dazu beigetragen, dem Fach Kunstgeschichte ein neues, genderspezifisches Profil zu geben. Die beiden Gabriele Possanner Förderungspreise 2009 wurden der Wirtschaftswissenschafterin Katharina Mader und der Kultur- und Sozialanthropologin Ulrike Prattes zuerkannt.

In ihrer Rede im Rahmen der Preisverleihung ging die Ministerin auch auf den Frauenanteil in Wissenschaft und Forschung ein. Der Anteil der weiblichen Studierenden ist von 51,4 Prozent (2000) auf 53,4 Prozent (2009) gestiegen, bei den Professorinnen von 10,6 Prozent auf 17,2 Prozent. Gerade bei den Professorinnen sieht Karl aber noch "enormen Aufholbedarf".

In Gedenken an Gabriele Possanner

Die Gabriele Possanner Preise wurden 1997 in Gedenken an Gabriele Possanner eingerichtet und heuer zum siebenten Mal verliehen. Die Medizinerin Gabriele Possanner wurde 1897 als erster Frau ein akademischer Grad durch eine Universität auf dem jetzigen Staatsgebiet der Republik Österreich verliehen. Dafür musste Gabriele Possanner alle "schweren Prüfungen", die sie davor schon einmal zur Erlangung des Doktorates an der Universität Zürich erfolgreich abgelegt hatte, an der Universität Wien ein zweites Mal ablegen. Gabriele Possanner war Zeit ihres Lebens Pionierin und Vorkämpferin für die berufliche Chancengleichheit von Frauen.

Der Gabriele Possanner-Staatspreis dient der Auszeichnung einer Person aus dem Bereich Forschung und Lehre, deren wissenschaftliche Leistungen die Geschlechterdemokratie fördern. Der mit Euro 10.000 Euro dotierte Preis wird auf Vorschlag einer Jury verliehen. Die zwei Gabriele Possanner-Förderungspreise dienen der Auszeichnung wissenschaftlicher Einzelleistungen, die zur Verwirklichung der Geschlechterdemokratie beitragen. Die mit je Euro 3.000 Euro dotierten Preise werden für eingereichte Arbeiten vergeben. Die nächste Ausschreibung gibt es 2011. (red)