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Höhepunkt des Preisregens: Christoph Waltz erhält den Oscar für die Kategorie "Bester Nebendarsteller".

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Gewinnerin des Abends: Kathryn Bigelow, ausgezeichnet für "Beste Regie", ihr Film "The Hurt Locker" wurde u.a. "Bester Film".

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Sandra Bullock: Am Vorabend mit der "Goldenen Himbeere" ausgezeichnet, bei den Oscars: "Beste Hauptdarstellerin"

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Erwartbar, aber verdient: Jeff Bridges ist "Bester Schauspieler" für seine Rolle in "Crazy Hearts".

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Mo'Nique hat eine von zwei Auszeichnungen für "Precious" erhalten. Sie ist "Beste Nebendarstellerin".

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Christian Berger geht leer aus und muss sich gegen Mauro Fiores Kameraarbeit in "Avatar" geschlagen geben.

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Auch Michael Haneke bekommt keinen Oscar für den "Besten fremdspachigen Film"; dieser geht an "El Secreto des Sus Ojos".

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Los Angeles/Wien - Christoph Waltz' kometenhafter Aufstieg hat in der Nacht auf Montag seinen Zenit erreicht: Der in Wien geborene Schauspieler gewann in Los Angeles den Oscar für den Besten Nebendarsteller für seine Rolle als SS-Mann Hans Landa in Quentin Tarantinos "Inglourious Basterds". Rollengerecht bedankte sich Waltz für die Auszeichnung (und Laudatorin Penelope Cruz) mit den Worten "Das ist das Über-Bingo". Die beiden weiteren nominierten Österreicher, Regisseur Michael Haneke und Kameramann Christian Berger, gingen für "Das weiße Band" hingegen leer aus.

Erste Frau des Abends

Zur großen Gewinnerin des Abends wurde Kathryn Bigelow mit ihrem Film "The Hurt Locker". "Das ist der Moment meines Lebens", sagte Bigelow, die als erste Frau überhaupt in der Geschichte des Oscars den Preis für die Beste Regie erhielt. Sie war erst die vierte Frau, die für diese Auszeichnung nominiert war. Ihr Irakkriegs-Drama "The Hurt Locker" wurde auch als Bester Film ausgezeichnet und erzielte mit sechs Oscars (aus neun Nominierungen) die meisten Preise des Abends.

Enttäuschendes 3D-Spektakel

Bigelows Ex-Ehemann James Cameron konnte mit seinem 3-D-Spektakel "Avatar" nur in drei weniger prestigereichen Kategorien (Spezialeffekte, Kamera, Ausstattung) Oscars gewinnen. Der ebenso teure wie lukrative Spezial-Effekt-Streifen "Avatar" (der ertragreichste Film der Geschichte) unterlag damit in einem ungleichen Rennen um die heurige Oscar-Krone deutlich dem vergleichsweise billig produzierten Independent-Drama "The Hurt Locker".

Schauspielerische Leistung

Zum Besten Hauptdarsteller gekürt (und mit Standing Ovations bedacht) wurde Jeff Bridges für "Crazy Heart", es ist seine erste Auszeichnung aus fünf Nominierungen. Sandra Bullock, die erst am Tag zuvor mit gleich zwei Goldene Himbeeren ("Razzies") zur "schlechtesten Schauspielerin" gekürt wurde, erlangte gleich mit ihrer ersten Nominierung den ersten Oscar als Beste Hauptdarstellerin in "The Blind Side". Mo'Nique wurde für "Precious" als Beste Nebendarstellerin gekürt und holte damit eine von zwei Auszeichnungen für das aufsehenerregende Sozialdrama.

Fremdsprachiger Film

Michael Haneke musste sich dem argentinischen Film "El Secreto de Sus Ojos" (The Secret In Their Eyes) von Juan José Campanella geschlagen geben. Mit dem Ergebnis seiner Arbeit zeigte sich Campanella schon beim Symposium zum Auslands-Oscar zufrieden. "Es gibt immer vier Filme, die man macht", so der Regisseur, "den Film, den man schreibt, den Film, den man dreht, den Film, den man schneidet, und den Film, den das Publikum sieht. Und ich bin froh, dass sich der erste mit dem letzten offenbar weitestgehend überschneidet." 

"Avatar"-Kameramann Mauro Fiore holte sich den Oscar für die Beste Kamera, in dieser Kategorie war Berger nominiert. "Das weiße Band" hat bereits die "Goldene Palme" in Cannes und den "Golden Globe" gewonnen, für Haneke und Berger ist bereits die Oscar-Nominierung als großer Erfolg anzusehen.

Dankesrede von Waltz

Waltz (53), der den ersten Oscar des Abends entgegengenommen hatte, bedankte sich bei Quentin Tarantino für dessen "unorthodoxe Methoden der Navigation" auf der Expedition, zu der der Dreh zu "Inglourious Basterds" wurde. "Alle haben mir geholfen, einen Platz zu finden", sagte Waltz. "Es gibt keinen Weg, euch jemals genug zu danken. Aber ich kann damit anfangen." Fortgesetzt hat Waltz diesen Dank bei der sogenannten "Thank You Cam" im Backstage-Bereich - wenn auch nur kursorisch: "Wenn ich allen Beteiligten danken würde, wären wir nächste Woche noch hier."

Überraschend: Waltz holte den einzigen Oscar des Abends für Tarantinos achtfach nominierte Nazi-Groteske "Inglourious Basterds". Sowohl im Cafe des Artistes in Los Angeles, in das die deutsch-österreichische Produktion "Das weiße Band" zur Oscar-Party geladen hat, als auch in der Residenz der österreichischen Generalkonsulin in Los Angeles brandete Jubel auf, als Waltz seinen Nebenrollen-Oscar entgegen nahm. 

Animation

Mit "Up (Oben)" hat bereits zum dritten Mal in Folge eine Produktion der Disney-Pixar-Studios den Oscar für den Besten Zeichentrickfilm gewonnen. Und Meryl Streep muss weiter warten: Auch ihre 16. Nominierung hat nicht für ihren dritten Oscar gereicht. (APA/red)