Roland M. Kreutzer, Tripple Internet.

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Im letzten Beitrag habe ich ein wenig ausgeholt, um die fehlende Basis von Kampagnen zu bemängeln. Dieser Eintrag soll eine Strategie aufzeigen, wie man Werbung und Abverkauf zusammenbringt – online natürlich. Ich nenne sie "DASS"-Strategie, weil die Alternative ohne das "D" im Englischen so schön gebrandmarkt ist.

"D"isplay-Werbung

"Brandmark" ist auch schon das Stichwort für den Einstieg. Will man etwas verkaufen, braucht es zunächst Konsumenten, die das Produkt kennen, es haben wollen und dem Anbieter des Produkts auch Vertrauen schenken. "Branding" ist erforderlich, um die Marke eine Stufe über den Rest zu heben und künftige Kaufreaktionen in die richtige Richtung zu lenken. Der erste Schritt erfordert also "D"isplay-Werbung, was den ersten Buchstaben klärt. Ziel ist es, die potentiellen Kunden (Zielgruppe!) möglichst vollständig zu erreichen. Und das in einer Form (Werbedosis!), das die erwünschte Merkleistung erfolgt. Man will garantierte Sichtkontakte in der Zielgruppe, kauft also Onlinewerbung (TKP) und misst den Erfolg durch Befragungen (Marktforschung).

"A"ffiliate- und "S"search-Marketing

Teil zwei der Strategie ist es, die Erfolge aus dem "D" auch in bare Münze umzusetzen. Und das gleich in zweierlei Form, zumindest wenn man online auch verkauft. "A"ffiliate- und "S"search-Marketing sind zwei Möglichkeiten, angebotene Produkte auch zu den in diesem Stadium bereits kaufinteressierten Usern näher zu bringen. Bei Affiliate über Empfehlungen durch Websites und Blogger, bei Suchmaschinen über Antworten bei Anfragen an ebendiese. Erfolgversprechend ist beides nur, wenn die User dann schon aufgeschlossen dem Produkt gegenüber sind. Dann aber wird die per CPx (Klick- bis Kauf-Provisionierung) zu bezahlende Leistung sich auch in Umsatz niederschlagen – und das wäre gleichzeitig auch Maßstab (Conversion!) in diesem Segment.

"S"ocial

Kommen wir noch zum abschließenden "S" der Strategie für Verkaufserfolg. "S"ocial habe ich hier integriert, um dem Hype zu folgen – früher hätte ich hier die Website und Newsletter angeführt. Es geht um Kundenbindung, also um den Wunsch, die "teuer" erworbenen Kunden in der Nähe zu halten und vielleicht sogar dazu zu motivieren, als Referenz oder für Mundpropaganda einzuspringen. Käuflich ist dieser Teil kaum (von Einrichtung und Kreativleistung für Erstellung und Betrieb von Website, Fanseite etc. abgesehen), die Messbarkeit und Planbarkeit gering. Aber sinnvoll ist der Abschluss des vorgeschlagenen Prozesses allemal – schließlich sind bestehende Kunden "billige" Kunden in der Wiederansprache.

Meiner Banner-Mission folgend erklärt die DASS-Strategie also einen mustergültigen Plan, wie man zu Verkaufserfolg im Internet kommt. Und die Abkürzung sagt uns auch – leicht merkbar – gleich, wofür eine Strategie ohne Display-Werbung ist: Sie ist für den A*... ;-) (Roland M. Kreutzer/derStandard.at, 16.3.2010)