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Die französischen Finanzministerin Christine Lagarde ist vorert die einzige Frau in der UN-BeraterInnengruppe.

Foto: REUTERS/Sebastien Nogier

New York - Bei der Zusammenstellung der neuen UN-Beratergruppe zur Finanzierung des Klimawandels (CCF) wurde das Gremium zunächst ausschließlich mit Männern besetzt. Erst, als Kritik laut wurde, wurde in das Gremium eine Frau geholt: Die französischen Finanzministerin Christine Lagarde. In die UN-BeraterInnengruppe soll nun auch noch eine weitere Frau geholt werden.

Nach Auffassung der KritikerInnen wären die liberianische Staatspräsidentin Ellen Johnson-Sirleaf und Nancy Birdsall, die Präsidentin des "Centre for Global Development", geeignete Kandidatinnen für eine weitere Ergänzung der Gruppe.

Elizabeth Becker von der US-amerikanischen Oxfam-Sektion und Suzanne Ehlers von "Population Action International" reagierten auf die zuerst rein männliche Zusammensetzung mit einem Artikel im Umweltmagazin "Grist". In diesem Beitrag erinnern sie daran, dass Frauen nicht nur zu den Hauptleidtragenden des Klimawandels gehören, sondern dass der UN-Chef im letzten September selbst einforderte, dass Frauen in die Diskussion über den Umgang mit Klimaveränderungen stärker eingebunden werden.

Frauen einfach vergessen?

Ari Gaitanis, Sprecher von UN-Generalsekretär Ban Ki-moon, erklärte, dass bei der Zusammensetzung der Beratergruppe viele Faktoren berücksichtigt wurden, etwa die Vorschläge einzelner Regierungen, die geographische Repräsentanz und ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Vertretern von Industrie- und Entwicklungsländen. Dass auch Frauen in der Gruppe dabei sein müssten, sei übersehen worden.

Aufgabe der für die nächsten zehn Monate ernannten BeraterInnengruppe ist es herauszufinden, aus welchen Geldquellen armen Staaten bei der Bewältigung der Folgen des Klimawandels geholfen werden kann. Der Klimagipfel in Kopenhagen im letzten Dezember endete mit Forderungen nach 30 Milliarden US-Dollar bis 2012 und jährlich 100 Milliarden Dollar bis 2020.

Klimawandel besonders hart für Frauen

Ein neuer Bericht des britischen "Women' Environmental Network" (WEN) zeigt, wie sehr Frauen von der Klimaveränderung betroffen sind. Dem Report zufolge an Naturkatastrophen jährlich über 10.000 Frauen und rund 4.500 Männer.

Es ist der weibliche Teil der Bevölkerung, der etwa im Afrika südlich der Sahara für 70 Prozent der landwirtschaftlichen Arbeit verantwortlich ist. So sind es Frauen, die in erster Linie mit Ernteausfällen und immer weiteren Wegen bis zur nächsten Wasserstelle durch den Klimawandel zu kämpfen haben. (red)