Foto: Wikimedia / Vernon Hyde

New York - Der Jazzgitarrist Herb Ellis, ehemals Mitglied des Oscar-Peterson-Trios, ist am Sonntag in Los Angeles an den Folgen eines Alzheimer-Leidens im Alter von 88 Jahren gestorben, berichtete die "New York Times" am Mittwoch unter Berufung auf Ellis' Sohn Mitch.

Ellis hatte sich mit seinem geschliffenen, vom Blues geprägten Spiel auch als Solist weithin Anerkennung erworben. Der gebürtige Texaner begann seinen Aufstieg unter dem für seine Improvisationen bekannten Modern-Jazz-Gitarristen Charlie Christian. Aber anders als Christian mixte Ellis den Bebop mit dem erdigen Klang des Blues und einem Hauch Country Music.

1947 schloss sich Mitchell Herbert Ellis, so sein voller Name, mit zwei Mitgliedern von Jimmy Dorseys Band, dem Pianisten Lou Carter und dem Bassisten Johnny Frigo, zu dem Vokal- und Instrumentaltrio Soft Winds zusammen. Ihr Song "Detour Ahead" wurde zum Klassiker, unter anderem in einer Interpretation von Billie Holiday.

Internationalen Ruhm erwarb Ellis als Gitarrist der Gruppe um Oscar Peterson von 1953 bis 1958. Danach ging er mit Ella Fitzgerald auf Tour und wurde von dem bekannten Plattenproduzenten Norman Granz zu Aufnahmen mit Billy Holiday, Louis Armstrong, Dizzy Gillespie, Stan Getz und Fitzgerald herangezogen.

Nach einigen Jahren als Musiker für das Fernsehen, kehrte er 1973 zum Jazz zurück und spielte bis in die 1990er Jahre mit seinen beiden Kollegen Barney Kessel und Charlie Byrd unter dem Namen "Great Guitars". (APA)