Genuss für Groß und Klein. Aber kommen in die Marmelade wirklich nur Früchte rein?

Foto: Standard/Benjamin Klaus

Wien - Mit einem fruchtigen Start in den Tag erscheint ein grauer Morgen gleich viel sonniger. Sehr beliebt hierbei sind verschiedene Marmeladesorten. Die populären Fruchtaufstriche gehören zum Frühstücksalltag wie Kaffee, Müsli und Brot.

Doch vor dem Supermarktregal stellt sich dann die Frage: Welches der unzähligen Produkte ist der Star der eingekochten Früchte? Als Konsument hat man die Qual der Wahl. Sowohl für die schmale als auch für gut gefüllte Geldbörsen gibt es diverse Angebote. Doch halten die teuren Produkte wirklich, was sie auf ihren Etiketten anpreisen? Und wie schneiden die billigeren Varianten ab?

Die Kriterien:

Die Testesser haben fünf verschiedene österreichische Erzeugnisse in einer blinden Verkostung getestet und sind zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen gekommen. Der Markenname und der Preis wurden erst nach dem Test verraten. Die Preisspanne beträgt 1,15 bis 3,29 Euro. Die Marmeladen wurden außerdem auf Aussehen, Geschmack, Geruch und Preis-Leistungs-Verhältnis geprüft.

Die Ergebnisse:

  • Die Testsiegerin

Die Erdbeermarmelade von Julius Meinl geht als eindeutiger Broteroberer hervor. Hierbei überzeugten der fruchtige Geschmack und Geruch sowie die intensive Farbe. Darüber hinaus machen sie die sichtbaren Fruchtfasern zur Königin der Konfitüren. Mit einem Preis von 2,29 € / 300 g ist diese Marmelade jeden Löffel wert. Note: 1,75

  • Die reine Frucht

Platz zwei geht an das eher teurere Produkt von Staud's. Der Preis beträgt 3,29 € / 250 g. Auf den ersten Blick fallen vor allem die großen Fruchtstücke und die dicklich-cremige Konsistenz auf. Auch geschmacklich erreichte der fruchtige Frühstücksbegleiter eine gute Wertung. Einzig und allein beim Geruch gingen die Meinungen der Testpersonen in verschiedene Richtungen. Note: 2,3

  • Die Simple

Der Griff zur Konfitüre der Diskontmarke Clever ist nicht so schlau, da diese als einzige das Konservierungsmittel Sorbinsäure enthält. Dennoch erreichte sie durchschnittliche Noten in allen drei Bewertungskriterien. Lieblos in einen weißen, uncharmanten Plastikbecher gepresst, macht die Marmelade optisch keinen guten Eindruck. Einer der positiven Aspekte ist der sehr niedrige Preis mit 1,15 € für 750 g. Note: 2,5

  • Die Milde

Erstaunlicherweise erreichte das Markenpendant Darbo denselben Platz. Die Tester bewerteten vor allem das Aussehen als mittelmäßig. Der Zusatzbezeichnung "naturrein" wird das Produkt gerecht, da der Geschmack als fruchtig und durchaus angenehm bewertet wurde. Beim Geruch kam es wieder zu sehr verschiedenen Meinungen. Das Preis-Leistungs-Verhältnis (2,49 € / 450 g) ist aufgrund der Testergebnisse noch zufriedenstellend. Note: 2,5

  • Das Schlusslicht

Einen eher schmächtigen Eindruck hinterließ die Diätkonfitüre von Sonnengold. Die erste Reaktion der Tester: ein ablehnendes Naserümpfen. Sowohl die graue Blässe der Farbe als auch der Geschmack ließen zu wünschen übrig. Auch die dünnflüssige Konsistenz macht die Marmelade nicht ansprechend. Nach dem Clever-Produkt war dies die zweitbilligste Marmelade mit einem Preis von 1,69 € / 410 g. Note: 5

Unser Fazit: Preiswerte Marmeladen sind durchaus genießbar, die teureren Produkte sind ihnen aber in den meisten Fällen sowohl optisch als auch geschmacklich überlegen. Das Nonplusultra wäre aber, selbst einzukochen - aber bitte nach Großmutters Rezept. (Tina Auinger/ Elisabeth Vasica/ Limara Wriesnig, DER STANDARD Printausgabe, 31.03.2010)*

*Dieser Test entstand im Rahmen des Standard- Seminars "Zwei Tage Journalist - Schüler machen Zeitung" am 1./2. Februar und gibt die persönlich Meinung der Testerinnen wieder.