Berlin - US-Popdiva Madonna geht mit ihrer beispiellos erfolgreichen Karriere überaus hart ins Gericht: "Mein ganzes Leben war eine einzige egoistische Nummer", äußerte die 44-Jährige jüngst in einem Interview in der Bild am Sonntag: "Alles in meinem Leben drehte sich immer nur um mich. Ich wollte nur nach oben." So sei auch ihre ausdauernde Selbstverwertung als selbstbestimmtes Nackedei bloß Kalkül im Spiel um die mediale Aufmerksamkeit gewesen.

"Aber ich habe mich verändert und weiterentwickelt." Seit sie Mutter sei, beschäftige sie sich mehr damit, wie sich die Welt um sie herum verändere. "Die Prioritäten verschieben sich eben, wenn man Kinder hat." So frage sie sich, welche Auswirkungen die Entwicklung der "Welt, in der wir leben" auf ihre beiden sechs und zwei Jahre alten Kinder habe und ob diese ihnen gut tue.

Allerdings habe sie feststellen müssen: "Alles ist schön, glatt, wunderbar - und eine einzige gigantische Täuschung." Gerade den US-Amerikanern gehe es nur darum, berühmt zu werden, reich zu sein und gut auszusehen: "Die ganze Welt leidet darunter."

Madonnas Album "American Life" soll Ende April erscheinen. (poh, dpa, DER STANDARD, Printausgabe vom 14.4.2003)