Bild nicht mehr verfügbar.

"Call of Duty: Modern Warfare 2": Bestseller mit Nachspiel

Foto: EPA/ANDY RAIN

Die Kündigung der leitenden Entwickler der Kriegsspiele "Call of Duty: Modern Warfare" und "Modern Warfare 2" des Studios Infinity Ward zieht für Herausgeber Activision-Blizzard weitreichende Folgen nach sich. Nach dem Rausschmiss der Studio-Gründer Jason West und Vince Zampella haben weitere 36 Mitarbeiter das Handtuch geworfen (oder sind dabei es zu werfen) und reichten nun gemeinsam eine Klage wegen Zurückhaltung von Bonuszahlungen in Millionenhöhe gegen ihren ehemaligen Arbeitgeber ein.

Der Klage nach schulde Activision-Blizzard den Entwicklern Kompensationszahlungen in der Höhe von 75 bis 125 Millionen US-Dollar. Zusätzlich fordern die Kläger Schadensersatz in der Höhe von 75 bis 500 Millionen Dollar, berichtet das Branchenportal G4TV.

Absichtlich zurückgehalten

Den Klägern zufolge würde Activision-Blizzard die Bonuszahlungen absichtlich zurückhalten, um die Entwickler bis zur Fertigstellung des nächsten Werks "Modern Warfare 3" an sich zu binden. Die Höhe der Schadensersatzforderung habe man am Wert des Franchises sowie am damit erwirtschafteten Umsatz bemessen. "Modern Warfare 2" erschien vergangenen November und spülte allein bis Ende 2009 rund 1,1 Milliarden Dollar in die Kassen des weltweit umsatzstärksten Spiele-Publishers.   

Der Herausgeber betonte in einer offiziellen Stellungnahme, man glaube nicht, dass die Klage gerechtfertigt sei. Man habe sich dem Gesetz entsprechend verhalten und hoffe jetzt auf eine richterliche Bestätigung dessen.

Neue Wege

Egal wie der Rechtsstreit ausgehen wird, die Infinity Ward-Gründer und Activision-Blizzard werden künftig in jedem Fall getrennte Wege gehen. Jason West und Vince Zampella haben im Anschluss an ihre Kündigung ein unabhängiges Studio Namens ReSpawn gegründet und bereits einen Vertrag mit Activision-Blizzards größtem Konkurrenten Electronic Arts unterzeichnet. Unter den 36 weiteren Betroffenen werden einige Entwickler ebenfalls zu ReSpawn wechseln.

Activision-Blizzard gab unterdessen bekannt, bis zum Jahr 2012 in Summe drei neue "Call of Duty"-Titel veröffentlichen zu wollen. Für die Umsetzung verantwortlich zeichnen sich dabei die verbleibenden Mitarbeiter von Infinity Ward, sowie die Studios Treyarch und Sledgehammer Games. (zw, derStandard.at, 28.4.2010)