Mit filigranen "Wochenschürzen" interpretiert die litauische Textilkünstlerin Almyra Weigel das gesellschaftliche Bild der Frau in den 1950er und 1960er Jahren zwischen Hausarbeit und beruflicher Emanzipation neu und transformiert es in das 21. Jahrhundert. Mit einer Hommage an die Frau startet Swarovski Wien unter der künstlerischen Leitung der ehemaligen Direktorin der Modeschule Schloss Hetzendorf, Gerda Buxbaum, eine Vielzahl wechselnder Bespielungen.

Foto: TimTom

Als fragile Konstruktion wird dem "weiblichsten" aller Kleidungsstücke - der Schürze - die Bedeutung zugedacht, mit ihm als "zweite Haut" für die täglichen Anforderungen gerüstet zu sein, ohne dabei seine Geltung als dekoratives Utensil, die es in vergangenen Jahrhunderten besaß, zu verleugnen. Die Schürze ist für Weigel mitnichten nur ein Symbol für Häuslichkeit und Tradition, sondern vielmehr Ausdruck von weiblichem Selbstverständnis, versehen mit femininer Sinnlichkeit. Aus einem Hauch von zerbrechlich scheinender Materialien gefertigt, scheint sie in der Luft einen Tanz zu vollführen.

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Transparent, reizvoll, eine Schürze für jeden Tag, für die Arbeit geeignet und doch soviel mehr als Arbeitskleidung - für die Arbeitsleistung jederzeit bereit und über Glitzertelefone abrufbar. Die Textilkünstlerin hält sich in ihren Werken bevorzugt an modernes, überraschendes Material, mit dem sie ausdrucksstark zeitgenössische Symbole thematisiert. So entdeckte sie für ihre Arbeit das Potenzial von Heißkleber als Werkstoff, der auch in der Installation "Wochenschürzen" zum Einsatz kommt.

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Almyra Weigel studierte Textildesign an der Kunstakademie Vilnius. Nach ihrem Studium wurde sie Assistentin an der Litauischen Kunstakademie in Kaunas, wo sie ab 1994 auch Lehraufträge im Bereich "Geschichte des Bildteppichs" und "Praxis der Textilen Kunst" übernahm. Sie ist die Initiatorin der Internationalen Sommerakademie für Freie Textilkunst in Kaunas/Litauen. 

Die Installation kann bis zum 28. Mai bei Swarovski, Kärntner Straße 24, besucht werden.(red)

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