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Strache wird laut Polit-Berater Hofer als "Robin Hood" gegen die "Festung des Sherrifs von Nottingham, Michael Häupl

Foto: APA/HERBERT PFARRHOFER

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"Festung des Sherrifs von Nottingham, Michael Häupl", antreten.

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Wien - Ein Wahljahr der Emotionen erwarten Polit-Berater für 2010 - insbesondere für die Wien-Wahl im Herbst. Gewinnen könne nur die Partei, die eine "politische Meistererzählung" anzubieten habe, erklärte Polit-Berater Thomas Hofer (H&P Public Affairs) am Donnerstag in Wien anlässlich des Starts der 15. Jahrestagung der European Association of Political Consultants (EAPC). "Emotionen in Politik und Kampagnen" ist auch das Thema der Tagung, bei der von Freitag bis Samstag auf Einladung des österreichischen SORA-Instituts rund 120 internationale Berater und Experten nach Wien kommen werden.

Laut Christoph Hofinger, dem wissenschaftlichen Leiter des SORA-Instituts, gewinnt diejenige Partei eine Wahl, die die Debatten bestimmen kann und ihre "eigenen Werte" unterbringen kann. Verlieren würden diejenigen, die sich im "Werterahmen" der politischen Mitbewerber bewegen. Damit griff Hofinger eine These des US-amerikanischen Polit-Beraters George Lakoff auf, wonach laut dem sogenannten "Framing" nur derjenige eine Debatte gewinnen kann, der auch deren Rahmen bestimmt. Als Beispiel nannte Hofinger, dass man gegen den Vorwurf, dass es etwa zu viele Ausländer in Gemeindebauten gebe, mit Sachargumenten nicht punkten könne. Hilfreich sei hier nur das sogenannte "Re-Framing", sprich: Die Debatte in eine andere Richtung zu lenken.

Strache als "Rächer der Enterbten"

Das für die Wien-Wahl erwartete Match zwischen Bürgermeister Michael Häupl (SP) und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache erklärt sich laut Hofer dadurch, dass nur diese Parteien eine "Meistererzählung" hätten. Strache werde den "Robin Hood" geben, der die "Festung des Sheriffs von Nottingham, Michael Häupl" angreife und als "Rächer der Enterbten" auftreten werde. Häupl wiederum werde sich als "Herr der Ringe" positionieren, der die "blauen Orks" abwehrt.

Expertenkonferenz mit prominenten US-Beratern

Bei der Konferenz nehmen neben Lakoff weitere zahlreiche prominente US-Berater teil. Vor den teilnehmenden Experten - u.a. aus Südamerika, der Türkei, Russland, Kroatien, Spanien, Italien und Schweden - tritt unter anderem auch Jordi Segarra auf, der u.a. für die Wahlkampagne von US-Präsident Barack Obama gearbeitet hatte. (APA)