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Die mit 50 Millionen Euro dotierte Internationalisierungsoffensive von Wirtschaftskammer und Wirtschaftsministerium soll die heimischen Exportunternehmen mit Direktförderungen in ihrer internationalen Wettbewerbsfähigkeit stärken

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Wien - Der österreichische Außenhandel hat die Krise überwunden. Erstmals haben die Exporte im Jahresabstand im heurigen Februar ins Plus gedreht: Die Ausfuhren lagen mit 7,82 Mrd. um 5,5 Prozent höher, die Importe wuchsen um 3,4 Prozent auf 8,08 Mrd. Euro, teilte die Statistik Austria am Freitag mit. Für Jänner wurden noch jeweils rund 3 Prozent Rückgang für Aus- und Einfuhren gemeldet. Im Jänner und Februar zusammen stiegen die Exporte um 1,6 Prozent auf 14,74 Mrd. Euro und die Importe um 0,2 Prozent auf 15,30 Mrd. Euro.

Besonders kräftig wuchsen die Ausfuhren im Berichtsmonat Februar zu EU-Staaten, nämlich um 7,6 Prozent auf 5,61 Mrd. Euro; in Drittstaaten wurden mit 2,21 Mrd. Euro nur um 0,6 Prozent mehr Waren versendet. Die Importe aus dem EU-Raum wuchsen im Februar um 4,6 Prozent auf 5,83 Mrd. Euro, in Drittstaaten stiegen sie um 0,5 Prozent auf 2,25 Mrd. Euro. Das Außenhandelspassivum betrug im Februar 0,26 Mrd. Euro, in den ersten beiden Monaten 0,56 Mrd. Euro.

Leitl und Mitterlehner sehen Trendwende

Bei den Exporten sei nun die Trendwende geschafft, reagierten Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner und Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl auf die Exportzahlen. Mitterlehner will mit der Erschließung stark wachsender Märkte den Aufschwung weiter beschleunigen. Denn die Steigerung der Exporte sei "der Schlüssel für ein echtes, selbsttragendes Wirtschaftswachstum in Österreich", so der Minister in einer Aussendung am Freitag.

Besonders viel Potenzial für die heimische Exportwirtschaft sieht Mitterlehner in der Schwarzmeer-Region, im Nahen und Mittleren Osten und im asiatischen Raum. Alleine die Exporte nach China stiegen im Jänner und Februar verglichen mit der Vorjahresperiode um 24,5 Prozent auf 352,2 Mio. Euro. Vor allem in den Bereichen Öko-Innovationen, Hochtechnologie, Dienstleistungen sowie Energie- und Umwelttechnik sieht der Wirtschaftsminister die Stärken der heimischen Unternehmen.

Beim Besuch des chinesischen Wirtschaftsministers Chen Deming mit einer 50-köpfigen Delegation in zwei Wochen, will Mitterlehner die Beziehungen mit China festigen. Im Juni reist er zur Eröffnung der österreichischen Botschaft nach Baku, um für österreichische Exporte zu werben.

Internationalisierungsoffensive

Die mit 50 Millionen Euro dotierte Internationalisierungsoffensive von Wirtschaftskammer und Wirtschaftsministerium soll die heimischen Exportunternehmen mit Direktförderungen in ihrer internationalen Wettbewerbsfähigkeit stärken. Dazu zählen die Übernahme von Beratungskosten im Ausland oder die Vermarktung neuer Produkte und Technologien. Mit der Offensive soll auch kleinen und mittleren Betrieben der Eintritt in neue Märkte ermöglicht werden.

Der Einbruch des Welthandels im letzten Jahr hat auch Österreich stark getroffen. Die österreichischen Exporte gingen um ein Fünftel zurück - für 2010 prognostiziert das Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFO) ein Plus von zehn Prozent. (APA)