Astrid Kainzbauer.

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STANDARD: Sie leben seit fünf Jahren in Thailand und unterrichten an der Mahidol-Universität in Bangkok. Wie haben Sie sich selbst auf diesen "Trip" vorbereitet?

Kainzbauer: Mein fachlicher Schwerpunkt "Interkulturelles Management" war auch meine Motivation, nach Thailand zu gehen. Und die Vorbereitungen dafür waren "klassisch" : Bücher, Gespräche mit Freunden, die dort gearbeitet haben. Aber selbst nach fünf Jahren habe ich täglich das Gefühl, etwas Neues zu lernen.

STANDARD: Sie bereiten auch potenzielle Expats auf das Leben und Arbeiten in Thailand vor. Wie?

Kainzbauer: Mir ist wichtig aufzuzeigen, dass man immer erfolgreicher sein wird, wenn man sich auf das Land einlässt und gewillt ist, die eigenen Werte zu hinterfragen und von der lokalen Kultur zu lernen. Man muss riskieren das eigene Weltbild zu erweitern.

STANDARD: Können Sie konkrete Beispiele dafür nennen?

Kainzbauer: Viele Ausländer erkennen nach einiger Zeit ihre eigene Veränderung, sehen, was sie von den Thais gelernt haben. Etwa Rücksicht auf Mitmenschen und buddhistische Toleranz, die im Arbeitsalltag dort sehr wichtig ist.

STANDARD: Womit kommen viele Ausländer gar nicht zurecht?

Kainzbauer: Ein schwieriges Thema ist die Kommunikation. Thais drücken sich sehr indirekt aus, viele Informationen muss man zwischen den Zeilen lesen. Das Thai-Lächeln etwa kann bis zu zwölf Bedeutungen haben.

STANDARD: Was können wir von der Thai-Kultur lernen?

Kainzbauer: Eindeutig "sanuk" - Spaß und Freude am Leben! (Heidi Aichinger, DER STANDARD, Printausgabe, 8./9.5.2010)