Salzburg - Der Teresa Bulgarini Preis für zeitgenössische Kunst geht an den bayerischen Künstler Michael Sailstorfer, der in seinen Werken die Grenzen des traditionellen Skulpturenbegriffs auslotet. "Sailstorfer erweitert die zeitgenössische Skulptur um die Elemente Lärm, Geräusch, Geruch, Licht und Performance", hieß es in der Jury-Begründung vor der Verleihung am Montagabend im Wiener Dorotheum.

Die Skulpturen und performativen Interventionen von Sailstorfer geben demnach "überraschende und zugleich poetische Antworten auf die Frage nach dem Wesen von Skulptur". Die Preisverleihung findet statt.

Der 1979 in Velden/Vils (Bayern) geborene Künstler nimmt als seinen Ausgangspunkt immer das Alltägliche, wie der Galerist und Preis-Initiator Nikolaus Ruzicska erläutert. Dieses Alltägliche werde "mit liebevoller, verschmitzter, schlauer und teilweise auch berserkerhafter Manier" transformiert und seiner ursprünglichen Bedeutung enthoben.

Sailstorfer studierte an der Akademie der Bildenden Künste in München und am Goldsmiths College in London, die Frankfurter Schirn Kunsthalle widmete dem Künstler 2008 eine Einzelausstellung. Heute lebt und arbeitet Sailstorfer in Berlin.

Der Teresa Bulgarini Preis besteht neben dem Preisgeld in Höhe von 15.000 Euro aus einer Vintage-Lego-Skulptur des österreichischen Künstlers Manfred Erjautz. Die Auszeichnung soll an die 2007 verstorbene Galeristin Teresa Hohenlohe, geborene Bulgarini, erinnern. Die Auszeichnung geht an Künstlerinnen und Künstler aus dem deutschsprachigen Raum bis zu einem Alter von 49 Jahren und wird seit 2008 vergeben. Preisträgerinnen bisher waren die aus Tirol stammende Künstlerin Carola Dertnig und die Deutsche Christiane Baumgartner. (APA)